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Unglück mit 14 Toten: Bürgermeisterin muss sich wegen Seilbahnunglück verteidigen


Abgestürzte Seilbahn
Bürgermeisterin muss sich wegen Unglück verteidigen

Von dpa, joh

Aktualisiert am 28.05.2021Lesedauer: 2 Min.
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Norditalien: Nach einem Gondelunglück am Lago Maggiore mit 14 Toten sind drei Menschen festgenommen worden. (Quelle: t-online)
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14 Menschen starben bei dem tragischen Seilbahnunglück in Italien. Nun muss sich auch die Bürgermeisterin der Stadt Anschuldigungen stellen. Dem einzigen Überlebenden, ein fünfjähriger Junge, geht es inzwischen besser.

Nach dem Unglück in Norditalien, bei dem durch einen Seilbahnabsturz 14 Menschen starben, gibt es offenbar auch Vorwürfe gegen die Bürgermeisterin des Ortes Stresa. Wie die italienische Zeitung "La Stampa" berichtet, war Marcella Severino vorgeworfen worden, von den Problemen mit der Seilbahn gewusst zu haben. Doch eine Mitverantwortung an dem tragischen Unglück sieht die Bürgermeisterin nicht: "Wir sind die Geschädigten". Man sei bereit diejenigen zu verklagen, die etwas anderes behaupten würden, sagte sie. "Wir sind auch bereit, Klage zu erheben, um den Namen von Stresa zu verteidigen", erklärte sie.

Unterdessen gehen die Untersuchungen weiter, um die noch unklaren Aspekte zu klären. Vor allem die Ursache für den Bruch des Kabels steht dabei im Fokus. Gestern Nachmittag waren in der Zentrale der Mottarone-Bahn, der Gesellschaft, die die Seilbahn von Stresa betreibt, erneut Dokumente beschlagnahmt worden.

Fünfjähriger wieder bei Bewusstsein

Gute Nachrichten gibt es allerdings auch: Dem kleinen israelischen Jungen, der als einziger überlebte, geht es etwas besser. Der Fünfjährige sei auf der Intensivstation inzwischen "wach und bei Bewusstsein", teilte das Kinderkrankenhaus in Turin mit, wo er behandelt wird. Der kleine Eitan habe auch mit seiner Tante gesprochen.

Das Kind hatte bei dem Unfall in der norditalienischen Region Piemont seine Eltern und seinen Bruder verloren und war selbst schwer verletzt worden. Aus klinischer Sicht sei sein Zustand weiterhin ernst, hieß es weiter. Der Junge könnte aber in den kommenden Tagen die Intensivstation verlassen.

Die Seilbahn war am Pfingstsonntag auf dem Weg von Stresa am Lago Maggiore hinauf zum Monte Mottarone verunglückt. Nach bisherigem Ermittlungsstand riss kurz vor der Ankunft an der gut 1.300 Meter über dem Meer gelegenen Bergstation aus bisher unbekannter Ursache das Zugseil. In dem Fall hätte eine Notbremse greifen müssen, was nicht geschah. Die Gondel raste mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe, überschlug sich und zerschellte schließlich.

Nach dem Unglück wurden der Chef der Seilbahngesellschaft und zwei weitere leitende Mitarbeiter festgenommen. Es besteht der Verdacht, dass die Notbremse außer Kraft gesetzt wurde, weil es zuvor Unregelmäßigkeiten beim Betrieb der Bahn gegeben haben soll. Ein Motiv für eine Manipulation könnte Medienberichten zufolge gewesen sein, dass die Betreiber nach der langen Corona-Zwangspause die Seilbahn unbedingt am Laufen halten wollten.

Verwendete Quellen
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