Wegen Delta-Variante Französische Wissenschaftler halten höhere Impfquote für nötig
Um die Bevölkerung wirksam zu schützen, ist eine wesentlich höhere Impfquote als bislang angenommen nötig. Das sagen hochrangige Wissenschaftler aus Frankreich. Dort ist nur die Hälfte der Bürger geimpft.
Französische Wissenschaftler gehen davon aus, dass für eine Eindämmung der Delta-Variante des Coronavirus eine Impfquote von bis zu 95 Prozent erforderlich sein könnte. "Wir kriegen die Epidemie nicht unter Kontrolle, wenn nicht 90 bis 95 Prozent der Bevölkerung geimpft und infiziert sind", erklärte der wissenschaftliche Beirat der Regierung am Freitag. Angesichts der zunehmenden Fälle "könnte eine vierte Welle im Zusammenhang mit der Delta-Variante schnell eintreten, mit Auswirkungen auf das Gesundheitssystem".
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In Frankreich hat bislang nur etwa die Hälfte der Bevölkerung eine erste Impfdosis erhalten, 40 Prozent sind doppelt geimpft. Ziel der Regierung ist es, bis Ende August zwei Drittel der Bevölkerung vollständig zu impfen.
Warten kann zu spät sein
"Wenn die Menschen bis nach den Sommerferien warten, um sich impfen zu lassen, wird es zu spät sein", sagte der Epidemiologe und Mitglied des Beirats, Arnaud Fontanet, dem Sender RTL. Schon jetzt ist die als ansteckender geltende Delta-Variante für die Hälfte aller Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Frankreich verantwortlich.
Die Regierung will in Kürze voraussichtlich eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal auf den Weg bringen, am Montag ist dazu eine Sondersitzung geplant. Am Montagabend will Präsident Emmanuel Macron die neuen Maßnahmen im Kampf gegen die Delta-Variante im Fernsehen erläutern.
- Nachrichtenagentur AFP