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Seilbahn-Absturz in Tschechien: Ein Toter – Gondel krachte 30 Meter tief


Strafverfahren eingeleitet
Seilbahn-Absturz in Tschechien – ein Toter

Von reuters, dpa, lw

Aktualisiert am 31.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Seilbahn-Unglück in Tschechien: Eine Person ist ums Leben gekommen.Vergrößern des BildesSeilbahn-Unglück in Tschechien: Eine Person ist ums Leben gekommen. (Quelle: CTK Photo/imago-images-bilder)
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In Tschechien ist eine Person bei einem Seilbahn-Absturz gestorben. Das Unglück ereignete sich nur etwa 30 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze – und erinnert an die Tragödie in Norditalien mit 14 Toten.

Bei einem Seilbahn-Absturz im Norden Tschechiens ist ein Mensch ums Leben gekommen. Eine Gondel habe sich auf dem Rückweg vom 1.000 Meter hohen Berg Ještěd (Jeschken) vom Seil gelöst und sei aus rund 15 Metern abgestürzt, teilte ein Sprecher des Rettungsdienstes am Sonntag im Fernsehen mit.

Die Person in der Gondel sei ihren Verletzungen erlegen. Eine andere Gondel der Bahn sei am Seil geblieben und evakuiert worden. Bei dem Toten soll es sich um den Gondelfahrer handeln, berichtete die tschechische Zeitung "Blesk".

14 Menschen, die sich in der anderen Gondel befunden hatten, seien in Sicherheit gebracht worden. Sie seien wohl unverletzt, hätten womöglich aber einen Schock erlitten. Psychologische Betreuer waren im Einsatz. Die Seilbahn hat zwei Kabinen, die jeweils von einem Mitarbeiter bedient werden. CT24 berichtete, durch den Absturz der einen Kabine habe sich ein Zugseil gelöst, worauf sich die mit Touristen besetzte zweite Kabine auf dem fest verankerten Tragseil ein Stück talwärts bewegte.

Hubschrauber zurückgerufen

Die Prager Feuerwehr schickte einen Hubschrauber mit Kletterbesatzung zum Einsatzort, wie die tschechische Zeitung "Domaci" berichtete. Dieser sei jedoch später zurückgerufen worden, da der Eingriff vor Ort nach Angaben des Kommandanten nicht mehr benötigt werde. Nähere Informationen zum Unfall lägen der Tschechischen Bahn, die die Seilbahn betreibt, noch nicht vor.

"Wir warten auf die polizeilichen Ermittlungen und die Eisenbahninspektion und können im Moment noch nicht sagen, was dort genau passiert ist", sagte Bahnsprecher Lukáš Kubát gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK. Die tschechische Polizei twitterte am Nachmittag: "Nähere Informationen zum Auftreten und Verlauf dieses außergewöhnlichen Ereignisses werden wir schnellstmöglich veröffentlichen." Wenig später gab die Polizei über Twitter bekannt, ein Strafverfahren wegen grober Fahrlässigkeit eingeleitet zu haben. Zudem sollten sich Zeugen melden, die das Unglück gesehen haben.

Seilbahn sollte kommende Woche gewartet werden

Das Unglück ereignete sich am Tag, bevor die Seilbahn zu turnusmäßigen Wartungsarbeiten außer Betrieb genommen werden sollte.

Dem Bericht zufolge bietet eine Kabine im Normalbetrieb Platz für bis zu 35 Personen. Die Zweikabinen-Seilbahn nach Ještěd sei eine der ältesten klassischen Seilbahnen, die zwischen 1932 und 1933 auf Kosten der Tschechoslowakischen Staatsbahn von der Chrudimer Gesellschaft František Wiesner gebaut wurde. Die Strecke ist demnach 1.188 Meter lang. Die untere Station liege auf einer Höhe von 600 Metern, die obere unter dem Gipfel des Ještěd 400 Meter höher.

Die Seilbahn nach Ještěd ist eine beliebte Touristenattraktion und ist im Besitz der Tschechischen Bahnen. Im vergangenen Jahr sind 211.000 Menschen an die Spitze gefahren. Der Ještěd ist mit 1.012 Metern die höchste Erhebung im Jeschkengebirge im tschechischen Nordböhmen. Der auffallende Fernsehturm auf dem Gipfel macht ihn zu einer unverwechselbaren Landmarke. Das Gebiet liegt etwa 30 Kilometer von der deutschen Grenze in der Nähe von Zittau.

Unfälle wie diese sind nicht üblich in Tschechien

Unfälle wie diese – mit tragischen Folgen – sind in Tschechien nicht üblich, berichtete "Blesk". Eine Person sei im November 2013 in der Nähe von Špindlerův Mlýn gestorben. Beim Einsturz der Güterseilbahn zur Bumbálek-Hütte sei ein Mann ums Leben gekommen und vier weitere Menschen seien verletzt worden. Der Unfall ereignete sich demnach, als eine Familie mit zwei Kindern, die zum Wochenende ins Riesengebirge gekommen war, in die Seilbahn in der Talstation einstieg. Nach dem Reißen des Schleppseils sei der Rumpf aus etwa zehn Metern Höhe auf einen steilen Hang in Richtung Elbe gestürzt.

Der Vorfall vom Sonntag erinnert an das Seilbahn-Unglück in Norditalien im Mai dieses Jahres. Am Pfingstsonntag (23. Mai) riss kurz vor der Bergstation das Zugseil einer mit 15 Menschen besetzten Seilbahn. In diesem Moment hätten die Notbremsen am Tragseil greifen müssen. Diese waren den bisherigen Ermittlungen zufolge aber mit Klammern blockiert, weil sie im laufenden Betrieb für Störungen gesorgt haben sollen. Damals starben 14 Menschen, nur ein kleiner Junge überlebte.

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