Zentralkomitee der deutschen Katholiken Irme Stetter-Karp wird oberste katholische Laienvertreterin
Irme Stetter-Karp wird die neue Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Die 65-Jährige gewann die Wahl mit einer großen Mehrheit. Sie übernimmt die Rolle in einer kritischen Zeit für die katholische Kirche.
Die Sozialwissenschaftlerin Irme Stetter-Karp wird neue Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Die Vollversammlung der wichtigsten katholischen Laienorganisation wählte die 65-Jährige aus Baden-Württemberg am Freitag in Berlin. Sie wird Nachfolgerin von Thomas Sternberg, der nach sechs Jahren nicht mehr antrat.
Stetter-Karp ist derzeit Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbands. Beworben hatte sich auch Ulrich Hemel, Präsident des Bundes Katholischer Unternehmer. Für Stetter-Karp stimmten 149 von 190 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, für Hemel 41. "Ich werde es wirklich mit Leidenschaft machen", sagte Stetter-Karp.
Vertrauensverlust nach Missbrauchs-Skandalen
Der Führungswechsel kommt zu einer kritischen Zeit. Das ZdK organisiert gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz den Reformprozess der katholischen Kirche, den sogenannten Synodalen Weg. Er soll helfen, den Mitgliederschwund zu bremsen und den Vertrauensverlust nach Skandalen um sexuellen Missbrauch durch Priester zu überwinden.
Stetter-Karp wirkte schon bisher als Delegierte und Co-Moderatorin der Versammlung des Synodalen Wegs. Sie war jahrzehntelang im Dienst der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Dort leitete sie die Hauptabteilung Caritas, bis sie Ende September 2020 in den Ruhestand ging. Die Mutter zweiter erwachsener Kinder ist Diplom-Sozialarbeiterin, Diplom-Pädagogin und promovierte Sozialwissenschaftlerin.
Das Zentralkomitee ist der Zusammenschluss von Vertretern der Diözesanräte sowie anderer Vertretungen und Persönlichkeiten.
- Nachrichtenagentur dpa