t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikCorona-Krise

Virologin Sandra Ciesek spricht Corona-Klartext: "Viele Menschen haben keine Motivation mehr"


Corona-Pandemie
Ciesek: "Viele Menschen haben keine Motivation mehr"

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 23.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Sandra Ciesek: Die Virologin blickt besorgt auf den Kampf gegen Corona im Jahr 2022.Vergrößern des BildesSandra Ciesek: Die Virologin blickt besorgt auf den Kampf gegen Corona im Jahr 2022. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Virologin Sandra Ciesek wirft der Politik vor, im Jahr 2021 zu spät auf Infektionswellen reagiert zu haben. Mit Blick auf das kommende Jahr rechnet sie mit einer erneuten Corona-Welle im Herbst – trotz Impfung.

Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek blickt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2021 zurück – und sorgt sich um die Motivation, 2022 die Pandemie weiter zu bekämpfen. Man habe auf der einen Seite viele neue Erkenntnisse über das Virus gewonnen, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur: "Neben den monoklonalen Antikörpern stehen uns in den nächsten Wochen weitere neue antivirale Wirkstoffe zur Behandlung zur Verfügung." Trotzdem lief das Jahr schlechter als Ciesek an Weihnachten 2020 erwartet hätte.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

"Die Medikamente sind hilfreich, aber ein Ersatz für eine Impfung sind sie nicht." Anfang 2021 war sie davon ausgegangen, dass der Beginn der Impfungen das Ende der Pandemie einläutet. "Ich hätte nicht gedacht, dass sich so viele Menschen nicht impfen lassen", sagt die Virologin heute. "Ich finde das sehr schade, weil wir mit dem Impfstoff ein gutes Tool in der Hand hätten, diese Pandemie zu beenden."

"Keine Motivation mehr"

Außerdem habe man 2021 auf die neuen Infektionswellen zum Teil zu spät reagiert. Wenn man beim Gegensteuern zu lange warte, "dann laufen wir Gefahr, dass wir keine Instrumente mehr haben". Die Forderung, die Politik müsse einen langfristigen festen Plan entwerfen, wie man auf Dauer mit dem Virus leben könne, hält Ciesek für nicht zielführend: "Die Situation ist zu dynamisch. Man muss flexibel bleiben – das hat uns zuletzt die neue Variante Omikron gezeigt." Sich langfristig festzulegen, sei gefährlich.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Eine Lehre aus knapp zwei Jahren Pandemie müsse sein: "Man kann leider nichts versprechen und nichts ausschließen." Ob 2022 besser wird? "Mein Eindruck ist es, dass viele Menschen keine Motivation mehr haben, sich weiter mit der Pandemie zu beschäftigen." Ciesek erwartet "weiter eine sehr hohe Arbeitsbelastung", sowohl für die Forschung als auch in den Kliniken.

Sie hofft jedoch, dass sich die Aktivität des Erregers – trotz zunehmender Verbreitung der Omikron-Variante – im Frühjahr abschwächt. Allerdings rechnet sie im Herbst mit einer nächsten Welle, insbesondere wenn es nicht gelingt, die bestehenden Impflücken bis dahin zu schließen. "Ich hoffe aber, dass wir diesmal besser darauf vorbereitet sind", sagte Ciesek.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website