"Blinde Passagiere" an Bord Güterzug entgleist – sieben Tote und viele Verletzte

Nur wenige Wochen nach einem schweren Zugunglück ist im Kongo erneut ein Zug entgleist. Dabei kamen mindestens sieben Menschen ums Leben. Nach weiteren wird gesucht.
Gut drei Wochen nach einem schweren Zugunglück mit 75 Toten ist in der Demokratischen Republik Kongo erneut ein Güterzug mit "blinden Passagieren" an Bord entgleist. Die Behörden gehen von mindestens sieben Toten und 14 Verletzten aus, wie der Innenminister der Provinz Lualaba, Deoda Kapenda, am Montag mitteilte. Die Opferzahl könne aber noch steigen, da noch "viele blinde Passagiere" unter den umgestürzten Waggons vermutet würden.
Nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft SNCC war der aus acht Waggons bestehende Zug in der Stadt Tenke in Lualaba im Südosten des Kongo losgefahren. Auf dem Weg nach Kananga in der Provinz Kasaï verunglückte er dann in der Nacht zum Sonntag im Dorf Buyofwe, etwa 200 Kilometer von Lualabas Hauptstadt Kolwezi entfernt.
Kongo: Immer wieder kommt es zu Zugunglücken
Im selben Dorf war auch der Zug Mitte März entgleist. Bei dem Unglück waren nach Angaben der kongolesischen Regierung 75 Menschen ums Leben gekommen und 125 weitere verletzt worden.
Das Schienennetz in dem zentralafrikanischen Land ist veraltet, immer wieder entgleisen deshalb Züge. Obwohl es offiziell verboten ist, legen Passagiere immer wieder längere Strecken in Güterzügen zurück, weil es keine Personenzüge gibt oder die Straßen nicht befahrbar sind.
- Nachrichtenagentur AFP