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Polen: Erneutes Grubenunglück – zehn Vermisste


"Mächtige Erschütterung"
Erneutes Grubenunglück in Polen – zehn Vermisste

Von dpa, afp, mam

Aktualisiert am 23.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Rettungswagen steht vor dem Kohlebergwerk Zofiowka: Zu den zehn Vermissten besteht derzeit kein Kontakt.Vergrößern des BildesEin Rettungswagen steht vor dem Kohlebergwerk Zofiowka: Zu den zehn Vermissten besteht derzeit kein Kontakt. (Quelle: Zbigniew Meissner/PAP/dpa-bilder)
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Wenige Tage nach einem Grubenunglück in Polen hat es in einem weiteren Kohlebergwerk eine heftige Erschütterung gegeben. Zehn Arbeiter wurden eingeschlossen. Die Rettungsarbeiten gestalten sich schwierig.

Nach einer Erschütterung in einem südpolnischen Kohlebergwerk hat am Samstag die Suche nach zehn vermissten Bergleuten begonnen. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bestätigte am Morgen auf Facebook: "Eine weitere niederschmetternde Nachricht aus Schlesien – um 3.40 Uhr gab es im Kohlebergwerk Zofiowka in Jastrzebie-Zdroj eine mächtige Erschütterung. Eine Rettungsaktion ist im Gang." Der nationalkonservative Politiker beendete seine Mitteilung mit einem Gebet an die Heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute.

Die Bergwerksleitung teilte der Nachrichtenagentur PAP mit, dass sich zum Zeitpunkt der Erschütterung 52 Bergleute in der Gefahrenzone befunden hätten. 42 von ihnen konnten sich demnach aus eigener Kraft und unverletzt ins Freie retten. Die Suche nach den anderen zehn Männern gestalte sich schwierig, weil eine große Menge Methan ausgetreten sei und dies die Retter gefährden könnte. Zu den zehn im südpolnischen Zofiowka-Kohlebergwerk eingeschlossenen Arbeitern, gebe es derzeit keinen Kontakt, erklärte der Betreiber JSW am Samstag.

Erst am Mittwoch hatte es in einem derselben Firma gehörenden anderen Bergwerk in Schlesien zwei Methangas-Explosionen gegeben. Fünf Männer wurden tot geborgen, sieben weitere verschüttet. Die Suche nach ihnen wurde am Freitag ergebnislos abgebrochen, weil sie für die Retter selbst zu gefährlich geworden war.

Immer wieder Grubenunglücke in Polen

Die Zofiowka-Mine war bereits 2018 Schauplatz eines Grubenunglücks. Damals starben nach einem Erdbeben in dem Bergwerk fünf Grubenarbeiter. Polen gewinnt immer noch etwa 70 Prozent seiner Energie aus Kohle. Im Bergbau-Sektor des Landes arbeiten fast 80.000 Menschen.

In den vergangenen Jahren ereigneten sich in dem Land eine Reihe von Grubenunglücken. So kamen vergangenes Jahr beim Einsturz einer Mauer unter Tage in der südpolnischen Myslowice-Wesola-Mine zwei Männer ums Leben, zwei weitere wurden verletzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP



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