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Italiener muss wegen vorsätzlicher HIV-Übertragung 24 Jahre in Haft


Italiener steckte 30 Frauen an
24 Jahre Haft wegen HIV-Ansteckungen

Von afp
Aktualisiert am 30.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein Italiener muss wegen vorsätzlicher Ansteckung des HI-Virus für 24 Jahre ins Gefängnis.Vergrößern des BildesDer Verurteilte wusste lange über seine HI-Infektion bescheid, hatte dennoch ungeschützten Geschlechtsverkehr. (Quelle: Winfried Rothermel/imago-images-bilder)
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Valentino Talluto hat vorsätzlich 30 Frauen mit dem HI-Virus angesteckt. Vor einem italienischen Gericht wurde der 33-Jährige nun zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.

Talluto wusste bereits seit 2006 von seiner HI-Infektion, hatte aber dennoch bis zu seiner Festnahme 2015 mit zahlreichen Frauen ungeschützten Geschlechtsverkehr. Die Opfer sind 14 bis 40 Jahre alt, zudem infizierten sich die Lebensgefährten von drei Frauen und ein Baby.

Die Frauen lernte der Mann unter dem Pseudonym "Hearty Style" zumeist bei Online-Partnerbörsen kennen. Häufig habe er mehrere Frauen im gleichen Zeitraum getroffen. Der Angeklagte habe bei seinen Sex-Dates laut Zeugenaussagen tiefe Gefühle vorgespielt und dann gezielt ungeschützten Verkehr gesucht.
Frauen, die ihn um die Benutzung eines Kondoms gebeten hätten, habe er von einer angeblichen Gummiallergie erzählt oder von einem ganz frischen negativen HIV-Test.

Talluto löste "Epidemie" aus

Von den Frauen zur Rede gestellt, nachdem sie zufällig von ihren Infektionen erfahren hatten, habe er alles abgestritten.
Laut Staatsanwaltschaft zeigte sich Talluto vor Gericht uneinsichtig. Er habe "nie kooperiert", "falsche Angaben" gemacht und "trotz der Beweislage jede Verantwortung abgestritten", sagte Staatsanwältin Elena Neri. "Seine Handlungen hatten das Ziel, Tod zu säen." Der Angeklagte habe Menschen bewusst verletzt und eine "Epidemie" ausgelöst.

Die Verteidigung versuchte dagegen, Talluto lediglich als "unvorsichtig" darzustellen. Er habe "nicht vorsätzlich" gehandelt. Es lasse sich zudem nicht beweisen, dass die Frauen nicht von ihren eigenen Lebensgefährten infiziert worden seien.

Monatelanges Schweigen beendete er mit Tränen

Nach monatelangem Schweigen hatte der Angeklagte Ende September sein Schweigen im Prozess gebrochen. Unter Tränen versuchte er, den Vorwurf des Vorsatzes zu entkräften. Er habe viele der betroffenen Frauen seiner Familie und seinen Freunden vorgestellt. Wäre es ihm nur darum gegangen, so viele Menschen wie möglich zu infizieren, wäre er stattdessen in Bordelle gegangen und hätte die Frauen nicht in sein soziales Umfeld aufgenommen, argumentierte er.

Eines der Opfer hielt trotz der Vorwürfe im Prozess weiter zu dem Angeklagten. Die Frau sagte vor Gericht aus, Talluto habe ihr bei ihrem ersten Treffen im Jahr 2014 sofort von seiner HI-Infektion erzählt. "Wir wollten heiraten. Ich liebe Valentino immer noch, er ist nicht das Monster, als das jeder ihn beschreibt."

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