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Kriminalstatistiken: Werden die Täter immer jünger? Auffällige Zahlen


Zahlen aus den Ländern
Kriminalstatistik: Diese Tätergruppe legt zu

Von t-online, wan

Aktualisiert am 15.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann ist mit Handschellen gefesselt (Symbolbild): Der Tatverdächtige wurde von der Polizei geschnappt.Vergrößern des BildesEin Mann ist mit Handschellen gefesselt (Symbolbild): Viele Länder melden mehr jugendliche Tatverdächtige. (Quelle: Rüdiger Wölk)
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Neue Zahlen aus den Bundesländern zeigen: Kinder, Jugendliche und Heranwachsende finden sich häufiger unter den Tatverdächtigen.

Die Zahl der erfassten Straftaten ist in vielen Bundesländern im Jahr 2023 gestiegen. Das melden die Landesbehörden in ihren Jahresberichten. Die bundesweite Kriminalstatistik steht noch aus. Ein Trend ist aber abzusehen: Die Zahlen steigen vor allem bei einer Tätergruppe.

Sorgen könnte demnach der Bereich der Jugendkriminalität bereiten. Hier steigen die Fälle erheblich. In Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Jahr 17.409 Straftaten registriert. Das waren 9,6 Prozent mehr als im Jahr 2022. "Diese Entwicklung beruht auf gestiegenen Fallzahlen, insbesondere bei Körperverletzungs- und Bedrohungsdelikten sowie Ladendiebstählen. So wurden bei den Körperverletzungen insgesamt 3.052 Straftaten erfasst und damit 341 Fälle mehr als im Vorjahr", heißt es im Jahresbericht der Landesregierung.

Nachwirkungen der Pandemie

Auch in Rheinland-Pfalz gibt es mehr junge und jugendliche Tatverdächtige, allerdings weniger Heranwachsende. Die hessische Landesregierung meldete bei der Vorstellung des Jahresberichts, dass die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen steige. Als Ursache sieht man psychische Belastungen während der Pandemie und entsprechende Nachholeffekte. Man wolle die Präventionsbemühungen verstärken.

In Hamburg kann man einen Rückgang bei den Taten durch Kinder sehen, bei Jugendlichen und Heranwachsenden gibt es leichte Anstiege um sieben Prozent. Diese werden nach Angaben der Hansestadt aber relativiert, wenn das starke Bevölkerungswachstum in Hamburg berücksichtigt wird. Die Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ), also die Zahl der Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner, liegt bei den unter 21-Jährigen dann bei drei Prozent.

Ein drastischeres Bild bietet sich in Schleswig-Holstein. Laut der Kriminalstatistik von 2023 ist die Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen – im Vergleich zu 2022 – um etwa zehn Prozent angestiegen. Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und die Polizei machen dafür auch die Corona-Jahre verantwortlich, berichtet der NDR.

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Der Anteil der unter 21-Jährigen lag demnach bei 21 Prozent. Die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren stieg im Vergleich zum Vorjahr um 645 Fälle an – auf 7.209 – das ist eine Zunahme von 9,8 Prozent. Die Zahl der tatverdächtigen Kinder unter 14 Jahren erreichte laut der Ministerin sogar ein Zehnjahreshoch. In Brandenburg sind 35 Prozent der Straftaten Personen unter 21 Jahren zuzurechnen. Bayern und weitere Bundesländer wollen ihre Zahlen in den nächsten Tagen vorstellen.

Bundesweit war bereits 2022 ein Anstieg bei Tatverdächtigen unter 21 Jahren verzeichnet worden – 35 Prozent bei Kindern unter 14 Jahren, 22 Prozent bei unter 18-jährigen Verdächtigen.

Mehr Tatverdächtige, höhere Aufklärung

Die Zahlen der Tatverdächtigen steigen insgesamt, wann auch regional unterschiedlich. In Hamburg sind 10,9 Prozent mehr Straftaten als 2022 registriert worden, in Hessen waren es 7,8 Prozent und in Rheinland-Pfalz ein Plus von 5,9 Prozent. In Sachsen-Anhalt lag der Anstieg mit 8,6 Prozent am höchsten seit 2016, und Niedersachsen liegt mit knapp über 5 Prozent über den Zahlen von 2017.

In vielen Ländern geht der Anstieg der Straftaten aber auch mit einer erhöhten Aufklärungsquote einher. So meldete Hamburg die höchste Quote seit 1997. In Rheinland-Pfalz stiegen die Fälle zwar, man liegt aber in absoluten Zahlen unter dem Wert von 1996.

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