RAF-Terroristen Garweg und Staub: Allein 94 Hinweise zu den Hunden

Aus der Bevölkerung gingen beim federführenden LKA Niedersachsen hunderte Hinweise auf den Verbleib von Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub ein. Nur fehlt weitere jede Spur von den ehemaligen RAF-Verbrechern.

Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette befindet sich seit drei Monaten in Untersuchungshaft. Nun hofft das Landeskriminalamt Niedersachsen, auch ihre früheren Komplizen zu finden. Seit ihrer Festnahme sind hunderte von Hinweisen eingegangen.

Klettes frühere RAF-Kollegen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub sind weiter auf freiem Fuß. Das LKA Niedersachsen erhält jedoch regelmäßig neue Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort. Im März konnten die Ermittler den Bauwagen in Berlin-Friedrichshain beschlagnahmen, in dem Garweg unter dem Tarnnamen Martin gelebt hatte. Insgesamt gingen 431 Hinweise zu Garweg und weitere 327 zu Staub beim LKA ein.

Hunderte Hinweise zu Garweg, Staub – und zu Garwegs Hunden

Ende Februar wurde Klette, die unter falscher Identität in einer Berliner Wohnung lebte, festgenommen. Anfang März veröffentlichte das LKA Fotos von Garweg mit seinen Hunden. Daraufhin gingen 94 weitere Hinweise zu den Hunden ein.

Das Trio Klette, Garweg und Staub gehörte zur dritten Generation der linksextremen Rote Armee Fraktion (RAF), die sich 1998 für aufgelöst erklärte und mehr als 30 Menschen tötete.

Aktuell sitzt Klette im Frauengefängnis im niedersächsischen Vechta. Sie wird des Verdachts auf Raubüberfälle angeklagt und möglicherweise wegen Mordversuchs strafrechtlich verfolgt. Ihr eigener Hund ist übrigens nie in Berliner Tierheimen angekommen – das heißt, dass er privat im Umfeld der Terroristin untergebracht werden konnte.

Der Präsident des Landeskriminalamtes Niedersachsen, Friedo de Vries, äußerte sich zuversichtlich zur Fahndung: "Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir die beiden Gesuchten Garweg und Staub festnehmen werden", sagte de Vries. "Wir gehen weiter konzentriert und beharrlich jedem sich bietenden Ansatz nach und werden nicht locker lassen. Und dabei wissen wir heute deutlich mehr über die Gesuchten, als in den vielen Jahren der Fahndung zuvor."

Sollte es zu einer Anklage gegen Klette kommen, wäre das Landgericht Verden zuständig. Eine endgültige Entscheidung steht jedoch noch aus. Der Sprecher des Gerichtes erklärte: "Aufgrund der Möglichkeit einer Anklageerhebung beim Landgericht Verden befindet sich das Landgericht in der Analyse einer potenziellen Gefährdungslage." Wo genau ein mögliches Verfahren stattfinden würde, ist bisher noch unklar.