Männer waren groß, muskulös und tätowiert Zwei Leichen in Maisfeld vergraben – Polizei zeigt Opfer-Foto
Ein Hund legte einen Stiefel frei. Daraufhin grub die Polizei – und fand zwei frische Leichen. Diese hatten den Beamten zufolge ein "markantes Äußeres".
Viele Fragen, kaum Antworten: Die Polizei rätselt weiter über die Identität von zwei Männern, deren Leichen am Sonntag vor einer Woche vergraben in einem Maisfeld im Münsterland gefunden worden waren. Eine DNA-Analyse ergab keinen Treffer: Weder in nationalen noch in internationalen Datensätzen wurden die Ermittler fündig.
Ebenso unklar ist weiterhin, wer die beiden Männer vergrub und wie sie starben. "Bei der Obduktion konnte keine Todesursache bestimmt werden", teilte die Polizei am Dienstag mit.
Die Männer waren erst eine Woche tot: Wurden sie vergiftet?
Möglicherweise könnte Gift im Spiel gewesen sein: "Die toxikologischen Untersuchungen der Rechtsmedizin dauern an", erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. "Wir erhoffen uns daraus Aufschlüsse über die Todesursache und die Frage, ob ein Fremdverschulden vorliegt."
Sicher scheint hingegen inzwischen, dass die Leichen frisch waren. Die bisherigen Ermittlungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse würden darauf hindeuten, dass die Männer vor dem Fund vermutlich nicht länger als eine Woche tot waren, teilte die Polizei mit.
Beide Männer waren groß und schwer und hatten rötliche Bärte
Um das Leichen-Rätsel zu lösen, wenden sich die Beamten jetzt mit Beschreibungen der Toten an die Öffentlichkeit. Die Männer hätten "ein markantes Äußeres" gehabt, sagte Mordkommissionsleiterin Julika Böhlendorf.
Beide waren regelrechte Hünen: Einer war laut Polizei etwa zwei Meter groß, 100 Kilogramm schwer und muskulös. Er sei 25 bis 35 Jahre alt gewesen und habe einen rötlichen Bart gehabt.
Auch der zweite Mann erinnerte mit seiner Gestalt an einen großen Wikinger: Er maß 1,90 Meter, wog 90 Kilogramm und war ebenfalls muskulös. Auch er hatte einen rötlichen Bart und war zwischen 25 und 35 Jahre alt.
Anti-Polizei-Tätowierung
Zudem trug er auffällige Tätowierungen. Sie seien vermutlich erst im Verlauf der vergangenen zwölf Monate gestochen worden. Auf dem Bauch trug der Mann laut Polizei den Schriftzug "Good Fella" und die Zahlenfolge "1312", die als Code für die Abkürzung "ACAB" gilt. Das bedeutet: "All cops are bastards" – "Alle Polizisten sind Bastarde". Die Selbstbezeichnung "Good Fella" ("guter Kerl") könnte auf Verbindungen zur Mafia hindeuten.
Auf dem Rücken hatte der Mann zudem die Tätowierung eines orthodoxen Kreuzes und am rechten Unterarm einen Frauenkopf in Dämonengestalt, einen sogenannten Succubus. Von dieser Tätowierung veröffentlichte die Polizei jetzt ein Foto.
Die beiden Toten waren am 8. September gefunden worden. Der Hund zweier Spaziergängerinnen hatte am Rande eines Maisfeldes zunächst einen Stiefel ausgebuddelt. Die alarmierte Polizei fand daraufhin die beiden in der Erde vergrabenen Leichen.
- presseportal.de: Mitteilung der Staatsanwaltschaft Münster, der Polizei Borken und der Polizei Münster vom 17. September 2024
- muenster.polizei.nrw: Mitteilung der Staatsanwaltschaft Münster, der Polizei Borken und der Polizei Münster vom 9. September 2024