Einsatz der Antiterroreinheit GSG 9 stürmt Wohnungen in Berlin

In Berlin haben schwer bewaffnete Elitepolizisten zwei Wohnungen von mutmaßlichen Schwarzfahrern gestürmt. Die Verdächtigen könnten gefährlich sein.
Elitepolizisten der GSG 9 haben in Berlin am Mittwochmorgen zwei Wohnungen gestürmt. Es gehe um den Vorwurf der besonders schweren räuberischen Erpressung, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft t-online sagte. Die beiden 18 und 19 Jahre alten Männer sollen bereits Anfang Februar ohne Ticket mit der S-Bahn gefahren sein. Als sie kontrolliert wurden, sollen die Männer Schusswaffen gezogen und die Kontrolleure der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) damit bedroht haben. Anschließend seien die Tatverdächtigen geflohen.
Die unter anderem für Bahnhöfe und auf den Gleisanlagen zuständige Bundespolizei wertete Aufnahmen von Überwachungskameras aus und konnte die Männer identifizieren. Beide sind laut Staatsanwaltschaft bereits polizeibekannt. Eine der beiden durchsuchten Wohnungen liegt in Berlin-Mitte, nahe dem Checkpoint Charlie, die andere in Neukölln. Allerdings wurden die beiden mutmaßlichen Täter dort nicht angetroffen. Es müsse jetzt geklärt werden, wo die beiden seien, so Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner. Es sei möglich, dass die Verdächtigen nicht mehr in den durchsuchten Wohnungen leben. Die Ermittlungen würden andauern.
Darum kam die Antiterroreinheit GSG 9
Die GSG 9 ist in Sankt Augustin bei Bonn stationiert. Die Abkürzung steht für Grenzschutzgruppe 9. Gegründet wurde die, der Bundespolizei angegliederte, Spezialeinheit 1972 als Antiterror- und Geiselbefreiungseinheit unter dem Eindruck des Terrorangriffs auf die Olympischen Spiele in München. Das palästinensische Terrorkommando "Schwarzer September" hatte damals israelische Teilnehmer der Olympischen Spiele als Geiseln genommen und getötet.
Dass diese Spezialeinheit nun in Berlin zum Einsatz kam, um mutmaßliche Schwarzfahrer zu fassen, erklärt Oberstaatsanwalt Büchner mit der möglichen Gefährlichkeit der Täter. Die Waffen, die die beiden Verdächtigen bei der Kontrolle gezückt hätten, hätten echt gewirkt. Und die GSG 9 sei nun einmal die Spezialeinheit der Bundespolizei für gefährliche Einsätze.
- Telefonat mit Oberstaatsanwalt Sebastian Büchner
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa