"Kannibalen"-Prozess in Nürnberg Mann wollte Frau "kaufen" und essen

Ein 42-jähriger IT-Angestellter wird für zweieinhalb Jahren in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Der Mann wollte eine Frau töten und essen – im Internet sucht er nach Helfern.
Ein Richter des Nürnberger Landgerichts attestierte dem geständigen Mann eine schwere Persönlichkeitsstörung und seelische Abartigkeit. Schuldig gesprochen wurde er wegen zwei Fällen der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, sagte ein Justizsprecher. Das Gericht befand ihn für vermindert schuldfähig.
Der IT-Angestellte soll im Sommer 2016 Männer gesucht haben, die ihm helfen, eine Kollegin zu misshandeln und zu töten. Anschließend habe er den Leichnam essen wollen. In einem zweiten Text vom Herbst suchte der Mann, der sich selbst als "Kannibale" bezeichnet, laut Anklageschrift eine Frau, die sich von ihm töten lässt – oder jemanden, der ihm eine Frau zu diesem Zweck verkauft. Zur Ausführung der Taten kam es nicht.
Geständnis wirkte strafmildernd
Strafmildernd wirkte sich nach Angaben aus Justizkreisen aus, dass sich der Angeklagte geständig, einsichtig und reuig gezeigt habe. Das Urteil wurde hinter verschlossenen Türen verkündet, nach dem Verlesen der Anklage war die Öffentlichkeit von dem Verfahren ausgeschlossen worden. Der Richter begründete dies mit den intimen und persönlichen Details des Falls.