"Reichsbürger" vor Gericht Hobby-Jäger wollte viele Polizisten töten

Der selbst ernannte "Reichsbürger" aus dem fränkischen Georgensgmünd hat 2016 einen Polizisten erschossen und zwei weitere verletzt. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wollte er möglichst viele Beamte treffen.
Laut der am Donnerstag vom Landgericht Nürnberg-Fürth verschickten Anklageschrift verschanzte er sich in seiner Wohnung hinter einem Mauereck mit Schussmöglichkeit auf die Wohnungstür. Er trug demnach eine Schutzweste und hielt die geladene Waffe schussbereit.
Zunächst habe er durch die teil-verglaste Tür nur einen Polizisten bemerkt und mit der Schussabgabe abgewartet. Als schließlich drei Beamte davor gestanden und versucht hätten, die Tür zu öffnen, habe sich für ihn eine besonders günstige Situation ergeben. Der 49-Jährige habe elfmal gefeuert.
Bei dem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos gegen ihn sollten dem Hobby-Jäger seine rund 30 Waffen abgenommen werden, weil er bei den Behörden als nicht mehr zuverlässig galt.
Der Prozess startet am kommenden Dienstag. Der Vorwurf: Mord und versuchter Mord sowie gefährliche Körperverletzung. Der Mann habe sich bei seiner Tat auf eine Notwehrlage berufen wollen mit der Begründung, einen Einbruch angenommen zu haben. Die Polizei habe sich jedoch deutlich also solche zu erkennen gegeben.