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"Boystown": Staatsanwalt drängt auf schnelle Auslieferung von Tatverdächtigen


Missbrauchs-Seite aufgeflogen
Ermittler fordern Auslieferung des "Boystown"-Verdächtigen

Von dpa
Aktualisiert am 04.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Plattform mit Kinderpornografie (Symbolfoto): Etwa 400.000 Mitglieder zählte die Seite im Darknet.Vergrößern des BildesEtwa 400.000 Mitglieder zählte die Plattform mit Kinderpornografie im Darknet. (Symbolfoto): (Quelle: Panthermedia/imago-images-bilder)
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Beamte des BKA haben die mutmaßlichen Strippenzieher eines Pornografienetzwerks gestellt. Einer lebt in Südamerika – und soll nun in Deutschland angeklagt werden.

Nach der Zerschlagung der Pornografie-Plattform "Boystown", die im Darknet Kindesmissbrauchvideos zeigte, hat die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft die Auslieferung des in Paraguay lebenden Tatverdächtigen beantragt. "Wir haben keine Erfahrungswerte, wie lange so etwas dauert", sagte eine Sprecherin am Dienstag. Nach Auskunft der paraguayischen Staatsanwaltschaft will sie den Mann wegen Kinderpornografie anklagen, der Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt ist hiervon nichts bekannt.

Für den Verdächtigen liegt ein internationaler Haftbefehl des Amtsgerichts Frankfurt am Main vor, auf dessen Grundlage soll die Auslieferung des Deutschen in die Mainmetropole erfolgen. Er war auf Ersuchen der deutschen Strafverfolgungsbehörden festgenommen worden.

Seite hatte 400.000 internationale Mitglieder

"Boystown" soll mehr als 400.000 Mitglieder gehabt haben und international ausgerichtet gewesen sein. Unter den geteilten Bild- und Videoaufnahmen sollen sich auch Aufnahmen von schwerstem sexuellen Missbrauch von Kleinkindern befunden haben.

"Er wird jetzt verhört, hat einen Pflichtverteidiger gestellt bekommen und wir werden ihn wegen Kinderpornografie anklagen", sagte die paraguayische Staatsanwältin Irma Llano. Der 58 Jahre alte Verdächtige werde nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, in Großbritannien und Australien gesucht. Er sei 2010 nach Paraguay eingereist, verfüge über keine paraguayischen Papiere und halte sich seit seiner Einreise illegal im Land auf.

"Wir haben es mit einer sehr gefährlichen Person zu tun", berichtete Llano. Er habe in Deutschland "eine Vorgeschichte in Bezug auf Kindesmissbrauch und Kinderpornografie". Laut Auskunft der Frankfurter Behörde ist der gebürtig aus Norddeutschland stammende Mann nicht vorbestraft.

Mann am Computer sitzend festgenommen

"Als wir ihn festgenommen haben, saß er vor seinem Computer, er war mit dem Deep Web verbunden und in diesem Moment stand er mit seinem internationalen Netzwerk in Verbindung", berichtete ein Polizist in Paraguay. Nach der Einschätzung der Staatsanwaltschaft in dem südamerikanischen Land hatte der Festgenommene innerhalb des Netzwerks eine wichtige Position.

Er habe die Seite verwaltet und entschieden, wer Zugang zu den Inhalten haben und diese teilen durfte. Auch nach Angaben der deutschen Behörden handelt es sich bei dem Mann um einen der Administratoren der Darknetplattform. Drei weitere mutmaßliche Bandenmitglieder waren in Deutschland festgenommen worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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