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Natascha Kampusch entsetzt: Eigener Vater glaubt ihr nicht


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Natascha Kampusch: Ihr eigener Vater glaubt ihr nicht

Von dapd, dpa
Aktualisiert am 28.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Natascha KampuschVergrößern des BildesDas Buch ihres Vaters macht Natascha Kampusch sprachlos (Quelle: dpa)
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Das österreichische Entführungsopfer Natascha Kampusch ist über ein Buch ihres Vaters entsetzt. In dem Buch "Vermisst. Die Suche des Vaters nach Natascha Kampusch" erhebt Ihr Vater Ludwig Koch schwere Vorwürfe gegen seine Tochter.

Koch bezweifelt, dass seine Tochter wirklich jahrelang in einem Kellerverlies leben musste, berichtet das Internetportal "oe24.at". Natascha Kampusch ist angesichts dieser Unterstellung erschüttert: "Ich bin sprachlos", sagte die 25-Jährige.

Schwieriges Verhältnis zu den Eltern

Das Verhältnis zwischen Kampusch und ihren Eltern gilt seit langem als schwierig. Das Buch hat Koch gemeinsam mit dem britischen Autor Allan Hall geschrieben. "Es soll eine Analyse des Falls sein", so Hall. "Es ist Ludwigs Geschichte. Er glaubt, dass Natascha noch nicht wirklich bewältigt hat, was in diesem Haus geschehen ist."

In dem Buch wirft der Vater seiner Tochter unter anderem vor, nicht ehrlich über die Beziehung zu ihrem Entführer Wolfgang Priklopil berichtet zu haben. Schließlich habe sie im Bett ihres Peinigers geschlafen. Die Darstellung des "Mädchens aus dem Keller" sei "ein Mythos". Natascha habe mit ihrer Flucht bis zu ihrem 18. Lebensjahr gewartet, weil sie nicht zu ihrer Familie habe zurückkehren wollen, so der Vater.

Kampusch hat eigenen Angaben zufolge keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Entsprechende Versuche wären "nicht fruchtbringend", sagte sie. Dies mache sie sehr traurig. Jetzt bräuchte sie erst einmal viel Zeit zum Nachdenken, um zu entscheiden, wie sie auf das Buch reagieren solle.

Als Zehnjährige entführt

Natascha Kampusch wurde als Zehnjährige gekidnappt und war jahrelang in der Gewalt von Priklopil. Im August 2006, im Alter von 18 Jahren, gelang ihr die Flucht, die sie "Selbstbefreiung" nennt. Priklopil warf sich daraufhin vor einen Zug.

Der Hass, der ihr vor allem in ihrer Heimat Österreich entgegen schlägt, sei nur schwer zu verstehen und kaum zu ertragen, so die 25-Jährige. Nachdem sie in der U-Bahn auch körperlich angegriffen worden sei, fahre sie heute mit dem Taxi. "Viele Menschen wollen das, was ich erlebt habe, eben nicht an sich heranlassen."

Mehr als acht Jahre hatte Kampusch während ihrer Entführung keine andere Bezugsperson als ihren Entführer, den sie als psychisch krank bezeichnet. "Es wäre besser, er würde noch leben, damit er sich rechtfertigen muss und nicht ich."

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