Studie: Affen nutzen Steine zur Masturbation

Eine Gruppe von Forschern hat auf Bali Affen bei der Masturbation beobachtet. Bei der beobachteten Population scheinen Steine als Sexspielzeug zu dienen.

Dass Affen mit Steinen Wurzeln ausgraben, Pflanzen schneiden oder Früchte und Nüsse aufbrechen, ist bekannt. Einige Affen scheinen Steine aber auch zur Masturbation zu verwenden, berichtet die "New York Times". Forscher haben bei Affen der Makaken-Gattung beobachtet, dass sie häufig Steine an ihre Genitalien reiben oder klopfen und dass diese Verhaltensweisen mit Anzeichen von Erregung verbunden sind. Bei anderen Handlungen mit Steinen trete diese Erregung nicht auf.

Die Affen scheinen eine "Form der selbstgesteuerten, werkzeuggestützten Masturbation" auszuüben, erklärt Camilla Cenni, die die Untersuchungen im Rahmen ihrer Dissertation an der Universität von Lethbridge durchführte.

Die Studie mit den Makaken ist nicht der erste Bericht über Masturbation mit Objekten bei Tieren. Sie liefert aber neue Beweise dafür, dass Tiere in einigen Fällen Gegenstände zur Selbstbefriedigung benutzen. Die Forscherinnen und Forscher bezeichneten diese Beobachtungen als "Sexspielzeug"-Hypothese.

Junge Männchen mastubieren häufiger mit Steinen als erwachsene

Sie fanden zudem heraus, dass junge Männchen das Klopfen und Reiben an den Genitalien häufiger machten als erwachsene Männchen. Besonders häufig taten sie es in sexuell aufgeladenen Situationen.

Die Studie basiert auf Beobachtungen einer Population frei lebender Langschwanzmakaken, die in der Nähe des "Sacred Monkey Forest Sanctuary" in Ubud auf Bali leben. Die Tiere erhalten dort regelmäßig Nahrung von Menschen.

Cenni betonte in der "New York Times", dass die Affen keine Geräusche machen würden, die auf Schmerzen schließen ließen, obwohl Steine als Sexspielzeug vielleicht unangenehm wirken mögen. Ohne weitere Tests könne man aber nicht ausschließen, dass diese Art der Masturbation nicht Schmerz und Vergnügen zugleich verursachen könnte.