Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online."Gerissenes" Kalb in Wahrheit von Raben zerhackt Nach "Puma"-Alarm – plötzlich kommen Zweifel auf
Eben waren sich die Verantwortlichen noch fast sicher. Jetzt grübeln sie: Neue Aufnahmen lassen Zweifel an der Puma-These aufkommen.
Der Saalekreis in Sachsen-Anhalt fährt die großangelegten Suchmaßnahmen nach einer möglicherweise frei herumlaufenden Raubkatze herunter. Das teilte der Kreis am Dienstagabend mit. Das Tier, das auf einem wackligen Handyvideo zu sehen ist und das von den Verantwortlichen zunächst für einen Puma gehalten wurde, sei offenbar kleiner als zunächst zu vermuten gewesen sei.
Grundlage dieser neuen Einschätzung sei ein zweites Video, das am Dienstag beim Landkreis eingegangen sei. Aus der Perspektive dieses Clips sei das Tier "kleiner als durch die Experten bisher eingeschätzt", heißt es in der Mitteilung des Saalekreises. Es sei davon auszugehen, dass auf beiden Videos dasselbe Tier zu sehen sei. "Die vorliegenden Bilder werden nun in Rücksprache mit Experten durch den Landkreis geprüft."
- Raubtier-Alarm in Sachsen-Anhalt: "Das wäre das schlimmste Szenario"
- Sichtungen in Sachsen-Anhalt: Was tun, wenn ich einer Großkatze begegne?
Kalb wurde in Wahrheit von Raben zerhackt
Zuvor hatten die Verantwortlichen mit einiger Überzeugung an einen Puma geglaubt. Die zuständige Dezernentin des Landkreises, Sabine Faulstich, bezifferte die Wahrscheinlichkeit für einen Puma auf 80 Prozent. Und der Bürgermeister des 10.000-Einwohner-Ortes Braunsbedra, wo das Tier am Geiseltalsee gefilmt worden war, sagte t-online: "Ich gehe von einem Puma aus."
Auch von einem möglichen Opfer des angeblichen Pumas hatte der Landkreis berichtet. In der Nähe des Geiseltalsees sei ein Kalb gerissen worden. Der Kadaver werde nun genauer untersucht, hieß es am Mittag.
Am Abend teilte eine Sprecherin t-online dann jedoch mit, eine Amtstierärztin habe eine Raubtiertötung ausgeschlossen. Vielmehr sei Rabenfraß festgestellt worden – statt eines hungrigen Pumas hatten sich also wohl Vögel am Kalb gütlich getan.
- Anfrage an den Saalekreis
- Mitteilung des Saalekreise vom 17. Juni 2025, eingegangen per Mail
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa