Zecken und Mücken: Hitze-Sommer droht Insekten-Plagen zu begünstigen

Experten sind alarmiert

Insekten und Milben drohen zur Plage zu werden

Durch Deutschland rollt eine Hitzewelle. Ungeliebte kleine Tiere breiten sich aus – für Menschen können sie zur Gefahr werden.

Droht Deutschland ein Jahr der Sommer-Plagen? "Wir haben so hohe Zeckenzahlen wie noch nie", sagte der Klimatologe Karsten Brandt der "Bild"-Zeitung. Zecken gehören zu den Milben und fühlen sich bei warmem, feuchtem Wetter sehr wohl. Breiten sie sich aus, besteht Gefahr: Denn die kleinen Tiere können ernste Krankheiten wie Borreliose übertragen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung tödlich enden. Auch die Krankheit FSME, die zu Entzündungen des Gehirns führen kann, wird durch die Zecken übertragen.

Laut "Bild" registrierten viele Bundesländer zuletzt Rekordwerte der Schädlinge: Allein beim Festival "Rock im Park" in Nürnberg mussten 145 Besucher nach Zeckenbissen behandelt werden. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge zählen ganz Bayern, Baden-Württemberg sowie Teile Sachsens, Thüringens und Brandenburg zu FSME-Risikogebieten. Auch für vereinzelte Gebiete in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen ruft das RKI die höchste Warnstufe aus.

Juli und August sind entscheidend für Mückenplage

Auch Mücken könnten diesen Sommer in Deutschland verstärkt zur Plage werden: Auch wenn die Plagegeister für das Ökosystem wichtig sind – im Schlafzimmer will sie kaum jemand haben. Nabu-Experte Julian Heiermann sagte bereits im Mai: "Das kann ein sehr mückenreicher Sommer werden". Mückenlarven fühlen sich in Pfützen und Tümpeln wohl. Wird es dazu noch warm, drohen die Populationen, sich rasch zu vermehren.

Während es im Frühling noch vergleichsweise wenige Mücken gab – "wenn im Juli oder August starke Regenfälle kommen, können Mückenplagen dennoch ausbrechen", sagte der Insekten-Experte Carsten Pusch dem ZDF. Demnach könnte sich die Asiatische Tigermücke weiter ausbreiten. Sie stammt aus Südostasien, wurde aber bereits mehrfach in Deutschland gesichtet, unter anderem in Bayern und Berlin. Sie überträgt tropische Krankheiten wie das Dengue-Fieber.

Italien wird von Kakerlaken überschwemmt

Auch in anderen europäischen Ländern lösen hohe Temperaturen Insektenplagen aus: In der italienischen Hauptstadt Rom und weiteren Ortschaften machten kürzlich Bilder von Kakerlaken Schlagzeilen. Unzählige Tiere flogen durch Gassen, krabbelten über Fassaden und sammelten sich auf zum Trocknen aufgehängten Bettlaken.

In Vorratskammern fielen die Kakerlaken über Lebensmittelvorräte her. Bürger und Urlauber wurden gebeten, in den Abendstunden Türen und Fenster zu schließen, damit die Schaben nicht in Häuser und Hotels eindringen können.

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Kakerlaken lieben dunkle, feuchte Orte und Wärme. Durch die globale Erderwärmung und die damit verbundenen milderen Winter können sich die Schädlinge auch an Orten etablieren und vermehren, an denen sie früher nicht oder kaum vorkamen.