Tragischer Unfall in Nordrhein-Westfalen Mann und Frau wollen noch schnell über die Gleise – beide sterben

Die Schranken am Bahnhof sind bereits geschlossen gewesen. Ein Mann und eine Frau versuchten offenbar trotzdem, die Gleise noch zu überqueren – mit tödlichen Folgen.
Zwei Menschen sind an einem Bahnübergang östlich von Bonn von einer S-Bahn erfasst und tödlich verletzt worden. Zu dem Unglück kam es am Dienstagmorgen gegen 6.45 Uhr im 19.000-Einwohner-Ort Eitorf, wie ein Polizeisprecher t-online sagte.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei handelt es sich um einen Unfall. Zeugen zufolge hätten sich die Schranken an dem Bahnübergang neben dem Bahnhof Eitorf gerade geschlossen, als der Mann und die Frau noch schnell über die Gleise wollten, erklärte der Polizeisprecher. Die Ermittler prüfen nun, ob die Aussagen der Zeugen zutreffen.
Wichtige S-Bahn-Linien betroffen
Der Bahnübergang, der Bahnhof und die Strecke wurden für die Ermittlungen gesperrt. Ein Verkehrsaufnahmeteam sicherte Spuren. Aktuell bestehe die Sperrung noch, sagte der Sprecher gegen 10 Uhr vormittags. Wann sie aufgehoben werde, sei noch unklar. Mittlerweile sei aber ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, der die Passagiere unter anderem mit der Linie RE9 befördert.
Betroffen sind außerdem die S-Bahn-Linien S12 und S19, die ein wichtiger Zubringer vom Kölner Hauptbahnhof zum Flughafen Köln/Bonn sind. Laut dem Portal "zuginfo.nrw" kommt es zu Verspätungen und wohl auch zu Teilausfällen. "Zur Zeit liegen für die S12 und S19 keine Konzepte vor, sodass für jede Zugfahrt kurzfristige Einzelmaßnahmen ergriffen werden", heißt es auf der Bahn-Informationsseite. "Bitte achten Sie vermehrt auf die Informationen vor Ort und prüfen Sie den Zuglauf in der Onlinereiseauskunft."
In der S-Bahn, die den Mann und die Frau tödlich getroffen hatte, saßen rund 130 Fahrgäste. Die Bahn war wenige Augenblicke vor dem Unglück aus dem etwa 300 Meter entfernten Bahnhof ausgefahren. Die Passagiere wurden aus dem Zug gebracht.
- Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
- zuginfo.nrw: Aktuelle Meldungen im Regionalverkehr
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa