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Raubkatze am Geiseltalsee in Sachsen-Anhalt: Bürgermeister vermutet Puma


Raubtier-Alarm in Sachsen-Anhalt
"Das wäre das schlimmste Szenario"


Aktualisiert am 17.06.2025 - 14:23 UhrLesedauer: 3 Min.
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Augenzeugen halten den Moment der Sichtung mit einer Handykamera fest. (Quelle: t-online)
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In Sachsen-Anhalt steigen Drohnen und Hubschrauber auf, um eine mögliche Raubkatze zu finden. Jetzt äußert sich der Bürgermeister – und warnt.

Ausnahmezustand im Saalekreis in Sachsen-Anhalt: "Es ist kein Fake", sagt die Ordnungsdezernentin über ein Video, das in sozialen Medien verbreitet wird. Es soll eine Raubkatze zeigen, die am Geiseltalsee im 11.000-Einwohner-Ort Braunsbedra umherläuft. Das Video hatte eine Landratsamtsmitarbeiterin selbst aufgenommen.

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Im Interview mit t-online konkretisiert Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) den Verdacht: "Ich gehe von einem Puma aus", sagt er. Das oberste Ziel sei, das Raubtier so schnell wie möglich einzufangen, "um eine Gefährdung der Bevölkerung zu vermeiden".

Polizeihubschrauber soll erneut aufsteigen

Bereits am Montag war ein Polizeihubschrauber in der Luft, um nach dem mutmaßlichen Puma zu suchen. Auch am Dienstag will die Polizei ihre Suche aus der Luft fortsetzen, wie Bürgermeister Schmitz sagt. Außerdem seien Drohnen der Feuerwehr in der Luft und inspizierten das Gelände nahe dem Geiseltalsee, an dem das Tier gesehen worden sein soll.

Aus Sicht des Bürgermeisters muss vor allem eines verhindert werden: "Das schlimmste Szenario wäre, dass das Tier einen Menschen angreift", sagt er t-online.

Bürgermeister von Braunsbedra: "Augen offen halten"

Den Menschen in Braunsbedra rät Schmitz, Wälder und Wiesen zu meiden. Über eine Teilevakuierung denke man zwar nicht nach, sagt er, aber "es würde helfen, wenn die Menschen die Augen offen halten und uns bei Sichtungen sofort informieren".

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Der Bürgermeister ruft sogenannte Katastrophentouristen dringend dazu auf, Braunsbedra fernzubleiben: "Die Einsatzkräfte sollten jetzt nicht gestört werden, das würde den Erfolg verhindern." Dennoch sagt er mit Blick auf die Zukunft: "Wenn die Geschichte dazu beiträgt, dass ein paar Leute auf Braunsbedra aufmerksam werden, dann ist das sicherlich gut." Das sei aber nicht oberstes Ziel. "Ein Raubtier, das frei herumläuft, schreckt sicherlich erst einmal ab", so Schmitz zu t-online.

Die mutmaßliche Raubkatze war am Freitagabend am Geiseltalsee in Braunsbedra im Saalekreis gesichtet worden. Die Bevölkerung wurde über die Warn-App Nina informiert: "Nähern Sie sich keinesfalls dem Tier! Vermeiden Sie es, sich in Wiesen und Wäldern aufzuhalten." Wer das Tier sehe, solle sofort die 112 rufen.

Hat das Raubtier ein Kalb gerissen?

Das Tier sei auch noch an anderen Stellen gesichtet worden, sagte die zuständige Dezernentin, unter anderem in einem Ortsteil der Nachbarstadt Mücheln. Sollte das Tier entdeckt werden, soll ein Experte das Tier betäuben, so der Plan. Anschließend soll es zu einem Zoo gebracht werden.

Nach Angaben des Landkreises war in den vergangenen Tagen ein Kalb in der Nähe des Sees gerissen worden. Der Kadaver werde nun genauer untersucht, um die Frage zu beantworten, ob das Tier von einer Raubkatze getötet wurde.

Woher das mutmaßliche Raubtier stammt, ist völlig offen. In der näheren Umgebung gibt es keinen Zoo. Schlagzeilen machte vor vier Jahren allerdings ein Leopardenangriff in einem Privatzoo in Wangen in Sachsen-Anhalt, rund eine halbe Stunde Autofahrt von Braunsbedra entfernt. Bislang gibt es allerdings keine Hinweise auf einen Zusammenhang.

Sichtung erinnert an den "Löwen" von Kleinmachnow

Der Fall erinnert an die Sichtung eines vermeintlichen Raubtiers in Kleinmachnow im Sommer 2023: Polizei, Tierärzte und Jäger jagten eine angebliche Löwin – am Ende war es nur ein Wildschwein. Ausgelöst wurde der Großeinsatz durch ein verwackeltes Handyvideo: Es zeigte ein Tier, das einer Raubkatze ähnelte und durch ein Wohngebiet streifte.

Insgesamt rund 30 Stunden lang suchten Dutzende Einsatzkräfte in der Umgebung – wiederholt gab es Hinweise aus der Bevölkerung, angebliche Sichtungen und neue Alarmmeldungen. Doch keiner davon bestätigte sich. Am Ende brachte eine genaue Analyse des Videos Klarheit: Bei dem Tier handelte es sich nicht um eine Löwin, sondern um ein Wildschwein. Die Polizei stellte die Suche daraufhin ein und gab Entwarnung.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Steffen Schmitz am 17. Juni 2025
  • Eigene Berichterstattung

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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