Straßen überschwemmt DWD ruft Alarmstufe Orange aus – erster Hochwasseralarm
Im Norden Deutschlands schüttet es. Teilweise steht das Wasser knietief in den Straßen. Und es regnet weiter: Der DWD warnt amtlich.
Im Landkreis Harburg ist die Feuerwehr wegen eines Unwetters mit Starkregen zu rund 100 Einsätzen ausgerückt. Vom späten Dienstagabend bis in den frühen Mittwochmorgen seien die Einsätze gelaufen, teilte die Feuerwehr mit. Mehrere Straßen wurden überschwemmt. "Das Wasser kam wie in Sturzbächen", sagte eine Anwohnerin.
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Teils seien mehr als 75 Liter pro Quadratmeter gefallen, berichtete ein Reporter aus dem Landkreis. Im Seevetaler Ortsteil Meckelfeld lief der örtliche Schulteich über, eine regelrechte Flutwelle habe sich im Ortskern ergossen. Aus Pfützen wurden kleine Bäche, die Kanalisation konnte die Regenmengen nicht mehr aufnehmen. Die Folge: Aus der Kanalisation drückte das Wasser hoch.
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Ein Autofahrer versuchte dennoch, mit seinem Audi durch einen überfluteten Bereich zu fahren, und blieb liegen. "Ich dachte, ich könnte normal durchfahren. Und dann war es zu spät", sagte er dem Reporter. Die Folge: "Mein Auto ist kaputt." Zudem liefen Keller voll. Ein Hausbesitzer erklärte: "Wir sind abgesoffen bis zum Stehkragen." Ein anderer sagte, das Wasser sei über die Garage bis in den Wohnbereich geflossen. Die Feuerwehr musste kommen: "Das haben wir noch nicht gehabt."
Regen in weiten Teilen Deutschlands – erster Hochwasseralarm
Und es regnet weiter. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat mehrere amtliche Warnungen ausgesprochen. Von Sylt über Hamburg, Itzehoe, Lübeck, Schwerin, Ludwigslust und Neubrandenburg bis nach Schwedt an der Grenze zu Polen galt am Vormittag Alarmstufe Orange, das ist Warnstufe 2 von 4. Bis 16 Uhr sind mehrere Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg betroffen. Bis zu 35 Liter pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden sind angekündigt.
Hinzu kommen Warnungen der Alarmstufe 1 von 4 vor Wind- und Sturmböen, die unter anderem an den Küsten mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h wehen. Und im Gebiet der Bode gilt eine Vorwarnung vor Hochwasser des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt. Auch die Nebenflüsse Holtemme, Selke und Großer Graben sind betroffen.
Am Mittwochnachmittag geht es mit Gewittern weiter: erst im Nordosten, abends auch an den östlichen Alpen und im Südwesten. Kleinkörniger Hagel und stürmische Böen sind laut DWD möglich.

Von Donnerstag bis Montag: Es gewittert weiter
In den folgenden Tagen bietet sich dann ein ähnliches Bild: Starkregen, Gewitter, stürmische Böen. Am Donnerstag sind zunächst die Küsten betroffen, später die Südhälfte Deutschlands, eventuell ziehen die Gewitter von dort auch in die mittleren Landesteile. Unwetter sind nicht ausgeschlossen.
Am Freitag sagt der DWD verbreitet Gewitter mit Starkregen voraus, lokal sind Unwetter durch heftigen Starkregen möglich. Am Samstag werden in der Südosthälfte Gewitter mit Starkregen erwartet, lokal auch unwetterartiger Starkregen. An den Alpen wird mitunter mehrstündiger Starkregen fallen. Auch am Sonntag und Montag sollen wieder einzelne Gewitter mit Starkregen und stürmischen Böen aufziehen.
- Reporter vor Ort
- dwd.de: Warnkarten und Wetterwarnungen, abgerufen am 23. Juli 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa