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Arbeitsmarkt: Bundesagentur für Arbeit vermittelt kaum noch Jobs


Flaute im Jobcenter
Arbeitsagentur vermittelt kaum noch Jobs

Von dpa
Aktualisiert am 23.07.2025 - 18:50 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Schriftzug einer Arbeitsagentur (Symbolbild): Arbeitslosengeld wird für ältere Arbeitslose länger gezahlt als für jüngere.Vergrößern des Bildes
Logo der Arbeitsagentur (Symbolbild): Die Jobcenter vermitteln so wenige Jobs wie nie. (Quelle: Sina Schuldt / dpa)
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Der Arbeitsmarkt schwächelt. Die Jobcenter bringen so wenige Menschen in neue Stellen wie nie zuvor. Ein möglicher Grund: zu wenige Jobvermittler.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger umschreibt das Jobprofil so: Die Bundesagentur (BA) müsse sich nun auf ihre Kernaufgabe konzentrieren, forderte er und ergänzte: "Vermitteln, vermitteln, vermitteln." Doch daraus wird nichts. Im vergangenen Jahr vermittelten die Jobcenter nur 6,7 Millionen Abgänge aus Bürgergeld und Arbeitslosengeld. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Anfrage der AfD im Bundestag.

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Besonders markant: Die direkten Vermittlungen durch die BA selbst sind offenbar eingebrochen. Im Jahr 2015 wurden noch 13,2 Prozent aller Jobwechsel durch die BA vermittelt – 2024 sind es nur noch 4,9 Prozent. Ein historisches Minus.

Weniger Mitarbeiter, weniger Jobvermittlungen

Eine mögliche Ursache: Die Zahl der BA-Mitarbeiter geht drastisch zurück. Standen 2015 noch 19.593 Vollzeitstellen für die Vermittlung zur Verfügung, waren es im Vorjahr nur noch 13.942 Planstellen – ein Rückgang um 30 Prozent.

Der deutsche Arbeitsmarkt schwächelt seit drei Jahren. Die Arbeitslosigkeit steigt – abgesehen von saisonalen Schwankungen –, die Zahl der offenen Stellen sinkt. Und auch BA-Chefin Andrea Nahles erwartet keinen schnellen Umschwung: "Ich rechne nicht vor Sommer nächsten Jahres, eher Herbst, damit", sagte Andrea Nahles in Nürnberg bei der Vorstellung der ernüchternden Juni-Statistik für den deutschen Arbeitsmarkt.

Demnach zeigte sich der Arbeitsmarkt nicht in guter Verfassung. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni nur leicht um 5.000 auf 2,914 Millionen Menschen gesunken. Das sind 188.000 mehr als im Juni 2024, wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Mai unverändert bei 6,2 Prozent. Im Vergleich zum Juni 2024 ist sie um 0,4 Prozentpunkte höher. Die Bundesagentur hat für die Juni-Statistik Datenmaterial herangezogen, das bis zum 12. Juni vorlag.

Arbeitsmarktforscher gehen davon aus, dass in diesem Sommer die Marke von drei Millionen Arbeitslosen überschritten wird. Normalerweise sinkt die Zahl im Juni saisonbedingt deutlich, bevor es in der Sommerpause zu steigenden Arbeitslosenzahlen kommt.

Jobportal meldet schwache Zahlen

"Am Arbeitsmarkt zeigen sich weiter die Spuren der konjunkturellen Schwäche. Die Arbeitslosigkeit entwickelt sich weiter ungünstig", sagte BA-Chefin Nahles. "Und die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen bleibt gering", fügte sie hinzu. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachse praktisch nicht mehr.

Das Jobportal "Indeed" meldete, die Zahl der offenen Stellen sei auf den Stand von vor vier Jahren zurückgegangen. Das bedeutet im Juni ein Minus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Mai. Die Stimmung in der Wirtschaft bessere sich langsam, doch lasse sich dies am Stellenmarkt bisher nicht ablesen.

Insgesamt waren bei der Bundesagentur im Juni 632.000 offene Stellen gemeldet. Das sind 69.000 weniger als noch vor einem Jahr und eine Viertelmillion weniger als noch 2022. Es sei derzeit für arbeitslose Menschen schwierig, einen neuen Job zu finden. "So gering waren ihre Chancen auf einen neuen Job nicht einmal während der Corona-Pandemie", sagte Nahles.

Verwendete Quellen
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