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Einberufung zum Kriegsdienst: Junger Russe schießt auf Offizier


Knast statt Kriegsdienst
Russe schießt auf Offizier im Rekrutierungsamt

Von t-online, te

Aktualisiert am 26.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann hat in der russischen Provinz Irkutsk einen Rekrutierungsoffizier während seiner Einberufung erschossen.Vergrößern des BildesEin Mann hat in der russischen Provinz Irkutsk einen Rekrutierungsoffizier im Militärregistrierungs- und Rekrutierungsamt schwer verletzt. (Quelle: Screenshot)
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Vielen Russen droht die Einberufung zum Kriegsdienst in der Ukraine. Aus Protest dagegen hat ein junger Mann auf einen Offizier in Sibirien geschossen.

Am Montagmorgen soll ein 25-jähriger Mann im Militärregistrierungs- und Rekrutierungsamt der russischen Stadt Ust-Ilimsk mehrmals auf einen Rekrutierungsoffizier geschossen haben. Der 25-Jährige, dessen Name Ruslan Zinin sein soll, sei während einer Ansprache des Offiziers aufgestanden und habe das Feuer eröffnet. Wie das Lokalmedium "baikal-journal.ru" berichtet, soll Zinin dabei "Niemand geht irgendwohin, wir gehen alle nach Hause" gerufen haben. Der Rekrutierungsoffizier soll danach von drei Schüssen getroffen worden sein.

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Das russische Medium "Astra" sprach mit der Mutter des Täters. Sie glaubt, den Grund für die Tat ihres Sohnes zu kennen: "Ruslan selbst wurde nicht eingezogen, sondern wollte sich am Morgen freiwillig melden. Allerdings hat sein bester Freund den Bescheid bekommen", erzählt Marina Zinina. "Ruslan war deshalb sehr wütend, weil sein Freund niemals in der Armee gedient hatte. Die Behörden hatten uns gesagt, dass es eine Teilmobilisierung geben würde – aber dann stellte sich heraus, dass sie alle Männer mitnehmen."

Täter droht lange Haftstrafe

Nach seiner Tat wurde Zinin direkt festgenommen. Ihn erwarten nun mehrere Jahre im Gefängnis. Wie hoch seine Strafe ausfällt, hängt auch davon ab, ob der Rekrutierungsoffizier überlebt. Über seinen Telegram-Kanal teilte der Gouverneur der Provinz Irkutsk, Igor Kobsew, mit, der Rekrutierungsoffizier befinde sich auf der Intensivstation im Krankenhaus in Ust-Ilimsk. Er sei in einem "kritischen Zustand", sein Überleben demnach noch nicht gesichert.

Einem Augenzeugen zufolge sollen die Sicherheitsvorkehrungen im Militärregistrierungs- und Rekrutierungsamt eher lasch gewesen sein. Metalldetektoren habe es am Eingang nicht gegeben. Auch die Dokumente der Einberufenen seien nicht überprüft worden. Berichten zufolge soll Zinin den Angriff mit einer selbstgebauten Waffe durchgeführt haben. Diese Information konnte bis Montagvormittag allerdings nicht unabhängig bestätigt werden.

Der russische Präsident Putin hatte vor dem Hintergrund des sich hinziehenden Angriffskriegs gegen die Ukraine und nach zahlreichen Niederlagen der eigenen Armee dort die Teilmobilmachung angeordnet. 300.000 Reservisten sollen nun in die russische Armee eingezogen werden. Zugleich hatte Putin die Gesetze verschärft gegen Kriegsdienstverweigerer. Die Verantwortung für die Organisation der Einberufung liegt bei den regionalen Gouverneuren und den einzelnen Kreiswehrersatzämtern vor Ort.

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