Er gab sich als Kriegsforscher aus Mutmaßlicher russischer Spion in Norwegen festgenommen

In Norwegen gab sich ein Mann als brasilianischer Forscher aus – und wurde Teil einer Gruppe, die hybride Kriegsführung erforscht. Doch womöglich arbeitete er für Russland.
Die Spionageabwehr in Norwegen (PST) hat einen mutmaßlichen russischen Spion festgenommen, der sich als brasilianischer Forscher ausgegeben hatte. Wie die PST am Dienstag mitteilte, erfolgte der Zugriff am Montagmorgen, als sich der Verdächtige zu seinem Arbeitsplatz an der Universität Tromsö im Norden Norwegens begab.
Der Mann ist nach NRK-Angaben im Herbst 2021 mit einem Forscherauftrag an die Universität gekommen. Dort soll er unter anderem Teil einer Forschungsgruppe sein, die hybride Kriegsführung erforscht.
Vier Wochen Gewahrsam
"Wir gehen davon aus, dass er für die russische Behörden arbeitete", sagte die Vizechefin der Spionageabwehr, Hedvig Moe, dem Sender TV2. Die norwegische Spionageabwehr arbeitete in diesem Fall mit Geheimdiensten befreundeter Länder zusammen. Sie will die Ausweisung des mutmaßlichen Spions beantragen, der zunächst für vier Wochen in Gewahrsam genommen wurde.
Das Nato-Mitglied Norwegen hat in der Arktis eine fast 200 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland. Auf dem europäischen Gasmarkt hat Norwegen Russland inzwischen als Hauptlieferant abgelöst.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP