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Früherer DDR-Postminister: Stasi plünderte systematisch Westpakete


Ex-DDR-Minister spricht
Wie die Stasi systematisch Westpakete plünderte

afp, t-online, hex/cfm

03.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Pakete im DDR-Museum in Radebeul (Sachsen): Die Stasi hat Pakete aus dem Westen systematisch geplündert.Vergrößern des BildesPakete im DDR-Museum in Radebeul (Sachsen): Die Stasi hat Pakete aus dem Westen systematisch geplündert. (Quelle: Jbergner, Wikimedia, CC BY-SA 4.0)
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Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit haben regelmäßig Pakete aus dem Westen kontrolliert. Nun bestätigt ein Ex-Minister: Höhere Parteikader konnten sich am Inhalt bedienen.

Die DDR-Staatssicherheit hat seit Anfang der 70er-Jahre systematisch Westpakete geplündert. Was aus den Paketen irgendwie gebraucht wurde, wurde entweder zur Devisenbeschaffung verwendet – "oder es fand sich in der Waldsiedlung bei den Politbonzen in Wandlitz wieder", sagte der damalige DDR-Postminister Hans-Jürgen Niehof dem MDR-Magazin "Umschau".

Nach Dokumenten aus der Stasi-Unterlagenbehörde waren es mehrere Hunderttausend Pakete pro Jahr, aus denen sich der Staat bediente. Aufzeichnungen der Staatssicherheit belegen, dass der Geheimdienst allein in den letzten vier Jahren der DDR 32 Millionen Mark Bargeld und Waren im Wert von zehn Millionen DDR-Mark aus den Paketen entnahm.

Darum wurden Westpakete durchleuchtet

Niehof zufolge konnten mittlere und höhere Führungskräfte der SED die Waren aus den Paketen im Kurs von eins zu eins kaufen. Dafür gab es bestimmte Geschäfte und ein geheimes Zentrallager der Staatssicherheit.

Bereits ab 1967 wurden demnach viele Westpakete durchleuchtet und deren Inhalte einkassiert, allerdings noch nicht systematisch. Zwar garantierte die DDR-Verfassung das Postgeheimnis, doch es gab Ausnahmen. "Wenn es die Sicherheit des sozialistischen Staats erforderte, durften auch Sendungen kontrolliert werden", sagte Niehof. Unter dem Vorwand, die DDR vor Staatsfeinden und Hetze aus dem Westen zu schützen, habe die Stasi dann die Ausnahmen zur Regel gemacht.


Niehof war nach der Volkskammerwahl im März 1990 stellvertretender Postminister. Nach dem Rücktritt seines Vorgesetzten im August 1990 wurde er zum geschäftsführenden Minister ernannt und blieb bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 im Amt.

Verwendete Quellen
  • Bericht des MDR: "
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