So bauen Bienen ihre sechseckigen Waben
Die perfekte sechseckige Struktur von Bienenwaben, die Naturforscher seit Jahrhunderten fasziniert, kommt ohne mathematisches Verständnis der Bienen zustande: Ein Forscherteam um Bhushan Karihaloo von der Universität Cardiff zeigt in einer veröffentlichten Studie, dass das Bienenwachs bei 45 Grad mehr oder weniger automatisch von einer runden Wabenform in eine hexagonale umgeformt wird.
Die Bienen sind dafür verantwortlich, die Temperatur zu erzeugen, dann jedoch ergibt sich die sechseckige Struktur in einem fließenden Prozess.
"Wir können nur verblüfft sein"
Karihaloo und seine Kollegen wollen die Leistung der Bienen keinesfalls schmälern. "Wir können über die Rolle der Bienen nur verblüfft sein - wie sie die Wabe aufheizen, durchkneten und genau dort verdünnen, wo es erforderlich ist", heißt es in der Vorstellung der Studie im "Journal of the Royal Society Interface".
Schon in der Antike rief der Aufbau der Bienenwaben Erstaunen hervor. Die Bienen wüssten, dass das Sechseck besser für die Honigaufbewahrung geeignet sei als etwa das Quadrat oder das Dreieck, bemerkte der griechische Gelehrte Pappus von Alexandria.
Schon Darwin lobte die Bienen
Charles Darwin, Begründer der modernen Evolutionstheorie, bescheinigte den Bienen, in der Wabe eine "absolut perfekte" Form gefunden zu haben, um Arbeit und Wachs zu sparen.
Lange Zeit war allerdings nicht bekannt, dass die Waben nicht gleich in sechseckiger Form gebaut werden, sondern zunächst eine runde Grundform haben, die dann unter spezifischen Wärmebedingungen von den Bienen in eine sechseckige Form verwandelt wird.