Aachen: Captagon-Rekordfund – Mutmaßliche Drogenhändler-Bande vor Gericht

Das Captagon war in Duftkerzen und einem Raumluftreiniger versteckt. Als Drogenhändler angeklagt sind vier Männer. Die Ermittler fanden eine Rekordmenge der verbotenen Droge.

Nach dem Rekordfund der synthetischen Droge Captagon beginnt am Landgericht Aachen am Mittwoch (9 Uhr) der Prozess gegen vier Männer. Die Angeklagten sollen etwa 480 Kilogramm Captagon im Verkaufswert von ungefähr 58 Millionen Euro beschafft und weiterverschickt haben.

Als mutmaßliche Bande von Drogenhändlern angeklagt sind vier in Syrien geborene Männer im Alter zwischen 33 und 46 Jahren. Zwei haben neben der syrischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Bei einer Verurteilung wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge droht den Angeklagten eine Strafe von bis zu 15 Jahren Haft.

Das kann Captagon beim Menschen auslösen

Der im Dezember 2023 bekannt gewordene Aufgriff war die bislang größte Sicherstellung dieser synthetischen Droge in Deutschland. Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) macht Captagon hochgradig abhängig und kann Depressionen, Halluzinationen und Angstzustände auslösen. Die Droge wird vor allem im Mittleren Osten konsumiert. In Deutschland spielt Captagon bislang kaum eine Rolle.

Woher die Angeklagten die große Menge bezogen, ist unbekannt. Gelagert wurden die Pillen in Garagen im Raum Aachen. Sie sollen zwischen legaler Ware wie Duftkerzen, einem Elektrokamin und einem Raumluftreiniger nach Australien, Saudi-Arabien, Katar und Bahrain verschickt worden sein.