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Drogerien im Test – Rossmann oder dm: Wer hat die Nase vorn?


Rossmann oder dm – wer hat die Nase vorn?


Aktualisiert am 19.09.2022Lesedauer: 7 Min.
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Die Logos von "dm" und "Rossmann" (Montage): Wie schlagen sich die Drogerien im direkten Vergleich?Vergrößern des Bildes
Die Logos von dm und Rossmann (Montage): Wie schlagen sich die Drogerien im direkten Vergleich? (Quelle: t-online/imago-images-bilder)

Welche Drogerie ist besser: Rossmann oder dm? Eine Frage, an der sich Geister scheiden. t-online hat eine Antwort gesucht – und gefunden.

Es ist ein Thema, das viele Menschen in Deutschland umtreibt, für Diskussionen und ungläubige Blicke im Freundeskreis sorgt. Welcher Drogeriemarkt ist besser? Günstiger? Beliebter? dm oder Rossmann? t-online hat die beiden Konkurrenten in einem Test unter die Lupe genommen.

Beliebtheit

Eine von t-online und Civey durchgeführte Umfrage kann zumindest die Beliebtheitsfrage schnell klären. Hier wird eines eindeutig sichtbar: dm hat hier die Nase vorn – auch wenn sich über 40 Prozent der Teilnehmer nicht eindeutig für eine der beiden Ketten entscheiden können. 35 Prozent der Teilnehmer haben sich jedoch klar für die Karlsruher Drogeriekette entschieden, nur 24 Prozent für Rossmann aus Burgwedel bei Hannover.

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Spannend ist auch die genauere Untersuchung der Abstimmungsergebnisse. Schaut man zuerst auf die Auswertung nach Alter, zeigen sich schnell Unterschiede. Besonders beliebt ist dm bei der Altersgruppe von 30 bis 39 – hier entschied sich die Hälfte aller Teilnehmer für die Kette aus Karlsruhe. Anders sieht es in der jüngeren Altersgruppe aus: Bei den 18- bis 29-Jährigen schneiden die beiden Konkurrenten ähnlich ab: Rossmann bekommt knapp ein Drittel der Stimmen, dm lediglich drei Prozentpunkte mehr. Auch ist hier die Gruppe der Unentschlossenen mit 35 Prozent deutlich kleiner als in den anderen Altersgruppen.

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Interessante Erkenntnisse liefert auch ein Blick auf die Karte. Aufgeteilt nach Bundesländern hat dm im Süden und Westen die Nase vorn. Besonders beliebt ist die Kette im Saarland – hier hat der Karlsruher Drogeriemarkt mit 52 Prozent die Oberhand. Konkurrent Rossmann konnte lediglich Schleswig-Holstein für sich gewinnen.

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Fazit Kundenmeinung

dm hat also bei den Kunden die Nase vorn – und damit die Kategorie "Beliebtheit" für sich entschieden. Ein Punkt für das Karlsruher Unternehmen.

Preisvergleich

Weiter geht es mit den Preisen: Welche der beiden Ketten ist günstiger? Verglichen wurden zehn typische Drogerieprodukte. Es wurden – wenn vorhanden – die Eigenmarken gewählt.

Was sofort auffällt: Die Preise unterscheiden sich kaum. Mal kosten die Zahnbürsten fünf Cent weniger bei dm, dafür die Zahnpasta 6 Cent weniger bei Rossmann. Mal gibt es bei Rossmann eine Sorte Duschgel mehr als bei dm – die Unterschiede sind meist marginal. Der größte Unterschied auf den ersten Blick liegt beim Abdeckpuder: Hier kostet ein Döschen bei Rossmann 2,49 Euro, bei dm schon 3,25 Euro.

Ein größerer Unterschied liegt jedoch in der Packungsgröße – und dem Preis pro Stück oder Kilo. Das Studentenfutter ist bei Rossmann aufs Kilo gerechnet mit 10,98 Euro deutlich teurer als bei dm, wo ein Kilo nur 8,43 Euro kostet. Immerhin eine Differenz von über 2,50 Euro. Auch sind 16 Rollen Klopapier (zwei Packungen) von dm rund zwanzig Cent günstiger als die 16-Rollen-Großpackung bei Rossmann.

Dennoch – die Unterschiede sind minimal. Somit: Jeweils ein Punkt für beide.

Qualitätsvergleich

Der Preis allein entscheidet natürlich nicht – wichtig ist auch die Qualität der Produkte. Deshalb hat t-online mehrere Produkttests der Stiftung Warentest ausgewertet, in denen beide Ketten verglichen werden können. Ausgewählt wurden verschiedene klassische Drogerieprodukte. Hier zeigt sich eine eindeutige Tendenz.

Zahnpasta

Verglichen wurde "Dontodent" von dm mit der "Prokudent Hanfzahncreme" von Rossmann. Das Ergebnis könnte eindeutiger nicht sein. Die Zahncreme von dm erhielt die Note "sehr gut" (1,5), wurde extra hervorgehoben als eines der besten Produkte unter einem Euro. Das Rossmann-Produkt bekam lediglich die Note "befriedigend" (2,7).

Sonnenschutz

Hier begutachtete die Stiftung Warentest die "Alverde Sensitiv Sonnenmilch" und das "Sundance Spray LSF 50+" von dm sowie das "Sunozon" Spray von Rossmann, LSF 30. Auch hier eine klare Tendenz: Während die "Alverde Sonnenmilch" als beste Naturkosmetik mit der Note 1,4 und das "Sundance Spray" mit 1,4 bewertet wurden, fiel das Sonnenschutzspray von Rossmann glatt durch – Note 5,0. Grund dafür war, dass der angegebene Lichtschutzfaktor schlicht nicht erreicht wurde.

Körperlotion

Hier im Vergleich: "Balea 3 in 1 Reichhaltige Body Milk trockene Haut" von dm mit der Note 2,1 ("gut") und "Isana Reichhaltige Bodymilk für trockene Haut" von Rossmann, Note 2,3 ("gut"). Knappes Ergebnis, dennoch: Vorteil dm.

Haarfarben

Die von dm verkaufte "Réell'e Intensiv Colorcreme" färbte im Test deutlich röter als auf der Packung angegeben. Dafür gab es die Note 2,7 ("befriedigend"). "Isana Professional" von Rossmann schwächelte auf grauem Haar, es gab ebenfalls die Note "befriedigend" (3,1). Erneut rangiert also dm vor der Konkurrenz.

Grüner Tee und Matcha

In dieser Kategorie kann Rossmann glänzen: Für den "Kings Crown Gunpowder" gab es die Note 3,1, für den "dmBio Sencha" lediglich 3,5. Ähnlich beim Grünteepulver Matcha. Hier wurde von der Stiftung Warentest besonders auf die nicht ungefährliche Verunreinigung durch Aluminium geachtet. Der Rossmann Matcha war wesentlich weniger belastet als das Äquivalent von dm (2,7 und 3,8).

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Babyanfangsmilch

Für dm ein Heimspiel. dmBio wurde als eines der besten Produkte erwähnt und von der Stiftung Warentest als Preistipp empfohlen. Das gab die Note 2,2. "Babydream" von Rossmann schaffte lediglich eine Bewertung von 2,7.

Fazit Warentest

Eine Kategorie mit einem deutlichen Gewinner: Bei der Produktqualität siegt dm eindeutig. Ein mehr als verdienter Punkt für das Karlsruher Unternehmen.

Ladenbesuch

Wie könnte man zwei Ketten miteinander vergleichen, ohne in einer Filiale gewesen zu sein? Ausgesucht wurde jeweils eine Dependance von dm und Rossmann in Berlin. Beide an der gleichen Straße im Prenzlauer Berg gelegen, nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt. Der Besuch fand vormittags an einem Wochentag statt. Natürlich spiegelt daher dieser Test nur jeweils eine Filiale zu einem bestimmten Zeitpunkt wider.

Der Ortsbesuch bei Rossmann: Das Personal war ausnahmslos nett und hilfsbereit. Auf Nachfrage wussten die Angestellten direkt, wo ein gesuchtes Produkt steht. Auch wurden die Kunden direkt zu dem begehrten Artikel geführt und auf Wunsch beraten. Malus: Bei Produktfragen einen Mitarbeiter zu finden, hat mitunter recht lange gedauert. Ein oder zwei Kollegen mehr im Laden hätten da sehr geholfen.

Die Kassen hingegen waren ausreichend besetzt, eine lange Schlange gab es nicht. Das Kassenpersonal war auffallend freundlich. Im Laden gab es viele Bioprodukte und Lebensmittel, wie etwa Weine und Tees. Des Weiteren gab es zu fast jedem Produkt günstige Eigenmarken. Gesuchte Produkte wurden schnell gefunden, insgesamt war die Filiale sehr übersichtlich. Besonders hervorzuheben ist die Abteilung mit Probiergrößen: Über 100 Artikel stehen in Taschen- oder Probiergröße zur Verfügung.

Der Besuch bei dm: Gefühlt war der Laden unübersichtlicher, sich zurechtzufinden hat nicht so intuitiv funktioniert wie bei Rossmann. Ganz klar muss aber auch gesagt werden, dass die Filiale dafür größer war und mehr Auswahl bot. Auch war deutlich mehr Personal im Laden, man musste weder lange suchen noch auf eine Beratung warten.

Das Personal war ebenfalls nett und hilfsbereit, wenngleich nicht ganz so sehr wie bei Rossmann. Auffällig war, dass es in dieser Filiale weniger Lebensmittel und Weine gab, dafür eine größere Auswahl an Bastelsachen und Geschenkpapier. Eine geordnete Abteilung mit Probegrößen gab es hier nicht.

Der Ortsbesuch ergab also leichte Unterschiede, bei beiden Filialen sowohl in die positive sowie in die negative Richtung. Hier gibt es also ein Unentschieden – und für beide einen Punkt.

Webseiten

Zu einer digitalen Welt gehört auch digitales Shopping. Wie unterscheiden sich die Drogerie-Ketten?

Auf der Webseite von dm findet man sich leicht zurecht. Praktische Filter machen es einfach, etwa nach nachhaltigen oder wasserfesten Produkten zu suchen. Immer wieder sind die Seiten gespickt mit Tipps und Tricks. Schaut man etwa nach Make-up, gibt es eine Festivalpackliste, aktuelle Make-up-Trends und Anleitungen – die natürlich nicht ohne Werbung auskommen. Die einzelnen Produktseiten sind übersichtlich gestaltet, Inhaltsstoffe sind klar ersichtlich und übersichtlich dargestellt – besonders wichtig für Allergiker.

Die Website von Rossmann ist ähnlich aufgebaut, wirkt jedoch auf den ersten Blick etwas weniger intuitiv und modern. Hier findet man ebenso sinnvolle Filter, etwa für vegane Produkte oder aktuelle Rabattaktionen. Auch gibt es auf den Seiten hilfreiche Tipps. Sucht man hier nach Make-up, findet man beispielsweise eine Anleitung für das perfekte Tages-Make-up, auch bei Rossmann jedoch nicht werbefrei. Die einzelnen Produktseiten sind übersichtlich gestaltet, besonders stechen die guten Produktbeschreibungen hervor. Auch bei Rossmann sind die Inhaltsstoffe klar und übersichtlich erkennbar – Stichwort Allergiker.

In der Kategorie Website liegen die Kontrahenten gleich auf. Das gibt ein Unentschieden – und für beide einen Punkt.

Umgang mit Angestellten

Ebenfalls wichtig ist der Umgang mit den Angestellten und deren Zufriedenheit. Um dies zu beleuchten, wurden die Betriebsräte der beiden Firmen angefragt. Die Antwort von Rossmann kam zügig und ausführlich, auf die Stellungnahme von dm wartet die Redaktion trotz anfänglicher Kooperation von Konzernseite und mehrmaligen Nachfragen noch immer.

Der Betriebsratsvorsitzende des Konzerns, Markus Fischer, empfindet Rossmann als "wirklich guten Arbeitgeber". Er habe sich zusätzlich mit den Kollegen in Berlin zusammengesetzt, um ein klareres Bild darstellen zu können. Besonders hob Fischer die persönlichen Werte des Firmengründers und seiner Familie hervor, etwa Vertrauen, Respekt, Ehrlichkeit und Wertschätzung.

"Sie spiegeln sich deutlich in der Firmenphilosophie wider", so Fischer. "Sie sind nicht 'aufgesetzt', sondern aus Befragungen unserer Kollegen entstanden, und ich finde, das merkt man. Sie werden gelebt und finden sich im Arbeitsalltag an vielen Stellen immer wieder." Zwar sei auch bei Rossmann "nicht alles perfekt", es gebe naturgemäß Konflikte untereinander. Diese könnten jedoch durch die Betriebsräte oder betriebliche Sozialarbeiter oft beigelegt werden.

Des Weiteren seien die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise große Herausforderungen, die den Angestellten vieles abverlangt hätten und noch werden. "Sicherlich haben diese den ein oder anderen auch an persönliche Grenzen gebracht", so Fischer. "Aber bisher haben wir, meiner Meinung nach, uns alle gemeinsam souverän den Herausforderungen gestellt."

Die Wertschätzung der Kollegen empfindet Fischer als durchaus gut. "Es kommt aber leider gelegentlich vor, dass entweder Kollegen oder auch Führungskräfte sich dann doch nicht so wertgeschätzt fühlen, wie sie es sich wünschen würden."

Ein besonders wichtiger Punkt ist die Bezahlung – nicht nur, aber doch gerade in der heutigen Zeit. Bei Rossmann erfolge sie in der Regel nach den regional gültigen Tarifverträgen, so Fischer. Optimierungsbedarf gebe es dennoch. "Hinsichtlich der Tatsache, dass unseren Kollegen eine hohe Flexibilität, maximale Einsatzbereitschaft und ein langer Arbeitszeitrahmen abverlangt werden, sehe ich ein Tarifgehalt als gerade noch ausreichend."

Rossmann unterstütze zwar mit Gutscheinen, Mitarbeiterrabatt und Einmalzahlungen. "Ich würde mir aber trotzdem, vor allem auch aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Lage aktuell, eine noch angemessenere Honorierung der Arbeit der Kollegen wünschen", so Fischer.

Dieser Punkt geht eindeutig an Rossmann.

Gesamtfazit

Es war ein starkes Duell, in vielen Kategorien herrschte Gleichstand. Konnte Rossmann mit der Offenheit des Betriebsrats punkten, zog dm dennoch an seinem Konkurrenten vorbei und überzeugte in den Kategorien Qualität und Kundenmeinung. Der Sieg geht also mit fünf zu vier an die Karlsruher Drogeriekette. Nun gibt es für viele Drogeriekunden eine Frage weniger, die sie nicht beantworten können.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Presseanfrage an die Stiftung Warentest
  • Presseanfrage an die Betriebsräte von Rossmann und dm
  • Websites von Rossmann und dm
  • test.de: Website der Stiftung Warentest
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