Seismografen schlugen aus Geplatztes Aquarium löst erdbebenähnliche Schwingungen aus
Ein Riesenaquarium ist in Berlin geplatzt. Es soll für eine Erschütterung ähnlich wie bei einem kleinen Erdbeben gesorgt haben.
Ein explosionsartiger Knall hat am frühen Freitagmorgen die Gäste des Radisson Hotels nahe dem Berliner Dom aus dem Schlaf gerissen: Das riesige Aquarium "Aquadom" des Sealife, welches von dem Hotel umgeben wird, ist gerissen. Eine Million Liter Wasser strömten heraus. Die Erschütterung soll so groß gewesen sein, dass sie offenbar eine seismische Welle auslöste, so wie es auch bei einem Erdbeben der Fall ist.
Zumindest zeigen das die Aufzeichnungen zweier Seismografen in Rudow und Lankwitz. Sie schlugen gegen 5.43 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) deutlich aus (die unten dargestellte Zeit ist UTC, also eine Stunde früher). Die stärksten Schwingungen seien laut dem Facebook-Auftritt der Plattform "erdbebennews.de" äquivalent zu einem Erdbeben der Stärke 1,2 gewesen.
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Jens Skapski, Geophysiker und Betreiber der Plattform "erdbebennews.de", schreibt auf Twitter, dass es zu den Erschütterungen gekommen sei, "weil eine Million Liter Wasser aus großer Höhe auf den Boden aufschlugen". Weiter erklärt er dort: "Wenn der Sack ein Volumen von 1,5 Millionen Liter hat und aus dem 6. Stock eines Hochhauses fällt, hätte es ziemlich sicher ähnliche Auswirkungen."
Das Aquarium ist vermutlich nicht durch "Erdbeben" geplatzt
Es sei deutlich wahrscheinlicher, dass das Platzen und die auf den Boden stürzenden Wassermassen die Erschütterung ausgelöst haben als andersherum, schreibt der Geophysiker weiter. Auch die Frequenz spreche für diese Theorie. Die Stationen, die die Ausschläge registrierten, befinden sich rund 8 beziehungsweise 14 Kilometer von dem Hotel entfernt.
Eine Pressesprecherin des Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam sagt hingegen auf Anfrage von t-online, der Zusammenbruch habe kein "Erdbeben" oder eine "erdbebenartige Erschütterung" ausgelöst. Die zentrumseigene Messstation in Wannsee habe rund um den fraglichen Zeitpunkt keine Erschütterungen registriert.
Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass das Aquarium aufgrund einer Materialermüdung geplatzt sein könnte. Das sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. Das Großaquarium fasste eine Million Liter Wasser und beheimatete 1.500 Fische. Zwei Menschen wurden nach Polizeiangaben bei dem Unfall verletzt und ins Krankenhaus gebracht.
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- erdbebennews.de
- Anfrage beim GeoForschungsZentrum GFZ Potsdam
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa