Senioren abgezockt: Falscher Polizist erbeutet 880.000 Euro

Er rief Senioren an und zockte sie ab. Ein falscher Polizeibeamter ist mit seinem Betrug in Berlin aufgeflogen.

Ein Mann hat in Berlin 880.000 Euro durch Betrug am Telefon erbeutet. Der 23-Jährige soll sich fälschlicherweise als Polizeibeamter ausgegeben und Senioren angerufen haben. Die Menschen im Alter von 69 bis 94 Jahren forderte er auf, ihre Wertgegenstände an einen angeblich "sicheren" Ort – zu dem Betrüger – zu liefern.

Zuvor seien die Opfer durch Gespräche am Telefon, teilweise unter Strafandrohung, unter Druck gesetzt worden, teilt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit. "Die angebliche Gefahr für die Wertgegenstände soll dabei wahlweise von 'Räuberbanden' oder von 'korrupten Bankmitarbeitern' ausgegangen sein", heißt es in der Mitteilung.

23-Jähriger arbeitete in Bande

Der Betrug des Mannes war in insgesamt 19 Fällen erfolgreich. In 58 Fällen blieb es beim Versuch. Der Mann handelte offenbar im Auftrag einer Bande. Als die Opfer ihre Gegenstände abgaben, sollen diese von den weiteren Bandenmitgliedern abgeholt und von wieder anderen Mittätern in die Türkei gebracht worden sein.

Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen bandenmäßigen Betrugs erhoben. Der 23-Jährige muss sich damit vor dem Landgericht Berlin verantworten. Sechs Mittäter wurden bereits rechtskräftig zu Freiheitsstrafen zwischen drei Jahren und sechs Monaten sowie sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Weitere Personen erhielten Jugendstrafen zwischen zwei Jahren und zehn Monaten und vier Jahren und acht Monaten.