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Berlin: Neuköllns Bürgermeister Hikel zweifelt an Böllerverbotszonen


Neuköllns Bürgermeister ist skeptisch
"Das wäre effektiver als Böllerverbotszonen"

Von dpa-video
27.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Am 31. Dezember 2022 werden in der Umgebung der Böllerverboszone Steinmetzkietz in Berlin Feuerwerke gezündetVergrößern des BildesSilvester 2022 (Archivbild): Vor den diesjährigen Feierlichkeiten stocken die Berliner Sicherheitsbehörden ihr Personal auf. (Quelle: Sergej Glanze)
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In den Verbotszonen wäre es zwar ruhiger, würde aber wichtige Polizeikräfte binden. Ein Umdenken nach den Silvesterkrawallen hätte schon viel früher stattgefunden.

Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) zweifelt am Sinn der für die Silvesternacht angekündigten zusätzlichen Böllerverbotszone im Bereich Sonnenallee und Hermannplatz. "Ich habe eine gewisse Skepsis, was Böllerverbotszonen betrifft. Es sorgt direkt in der Verbotszone sicher für etwas Ruhe, bindet durch die Umsetzung aber auch viele Ressourcen der Polizei", sagte Hikel der "Berliner Morgenpost" am Mittwoch.

"Effektiver als so ein punktuelles Verbot wäre sicher ein bundesweites Böllerverkaufsverbot. Stattdessen könnte man lieber dezentrale Feuerwerke anbieten", regte der SPD-Politiker an. "Lieber ein paar schöne Raketen am Rathaus Neukölln, anstatt jeden einfach herumböllern zu lassen."

Silvester 2022: Ausschreitungen hätte neue Dimension gehabt

Bei Einschätzungen, was für die kommende Silvesternacht zu erwarten ist, hält sich Hikel zurück: "Da möchte ich ganz ehrlich keine Prognose wagen. Grundsätzlich war es aber an Silvester noch nie ruhig in Neukölln", sagte er. "Auch als ich hier vor 20 Jahren noch richtig Silvester gefeiert habe, haben Jugendliche schon den Konflikt mit dem Staat gesucht und in der Hermannstraße wurde mit Schreckschusspistolen auf Passanten und Busse geschossen."

Die Ausschreitungen im vergangenen Jahr hätten aber eine neue Dimension gehabt. "Dieses Angreifen der Rettungskräfte, sie bewusst in den Hinterhalt locken, das habe ich tatsächlich als neu und bedrohlich wahrgenommen."

Video | Diskussion ums Böllerverbot
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Quelle: t-online-video

"Ganz ruhig wird es sicher nicht werden"

Im Lauf des Jahres habe es einige Präventionsmaßnahmen gegeben, zum Beispiel Besuche von Mitarbeitern der Feuerwehr und der Rettungsdienste in Jugendklubs. "Sie haben den Jugendlichen klargemacht: Wenn ihr uns angreift, stirbt vielleicht eure Oma ein paar Meter weiter an einem Herzinfarkt, weil wir zu spät kommen", sagte Hikel.

Auch die Polizei habe Jugendlichen Kennenlernangebote gemacht. "Ich bin optimistisch, dass diese Maßnahmen zumindest bei dem ein oder anderen ein bisschen zum Umdenken geführt haben", so der SPD-Politiker. "Aber es wäre auch naiv zu glauben, dass wir dadurch alle bekehren konnten und aus den Jugendlichen Engel geworden sind. Mit anderen Worten: Ganz ruhig wird es zu Silvester sicher nicht werden."

Verwendete Quellen
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