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EM in Berlin: Niederlande gegen Türkei – Polizei vor Großeinsatz


EM-Viertelfinale in Berlin
Türkisches Fußballfest erwartet – Polizei vor Großeinsatz

Von dpa, nhe

05.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Türkische Fans feiern in Berlin (Archivbild): Das Land trifft im Olympiastadion auf die Niederlande.Vergrößern des BildesTürkische Fans feiern in Berlin (Archivbild): Das Land trifft im Olympiastadion auf die Niederlande. (Quelle: IMAGO/Nordphoto)

Rund 200.000 Menschen mit türkischen Wurzeln leben in Berlin. Für sie ist das Spiel der Türkei gegen die Niederlande etwas Besonderes – allerdings auch für die Polizei.

Für die türkische Gemeinde in Berlin ist das EM-Viertelfinale der Türkei gegen die Niederlande an diesem Samstag in der deutschen Hauptstadt ein Fußballfest. "Berlin ist ja die größte Stadt außerhalb der Türkei mit über 200.000 türkeistämmigen Menschen, deswegen freuen sich die Leute natürlich", sagte Vorstandssprecher Safter Çinar vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) der Deutschen Presse-Agentur: "Viele türkischen Cafés und Restaurants, die bislang keinen Fernseher hatten, haben jetzt alle einen installiert."

Dass durch den Wirbel um den Wolfsgruß-Jubel des türkischen Nationalspielers Merih Demiral der Sport in den Hintergrund geraten ist, sei "wirklich sehr bedauerlich", meinte Çinar: "Was der Junge gemacht hat, ist natürlich Unsinn, der wird auch sicherlich sanktioniert." Es sei jedoch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gewesen, die mit Kritik an der Erkennungsgeste der "Grauen Wölfe", einer der größten rechtsextremen Gruppen in Deutschland, den Vorfall auf die politische Ebene gehoben habe. "Das war völlig überflüssig und hat die Atmosphäre vergiftet", äußerte der TBB-Vorstandssprecher.

"Nonplusultra-Hochrisikospiel"

Ob und inwieweit der erwartete Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan beim Spiel am Samstag (21.00 Uhr/RTL/MagentaTV) im Olympiastadion Einfluss auf die Stimmung hat, könne er nicht abschätzen, so Çinar. Er hoffe aber, dass es vor, während und auch nach der Partie friedlich bleibe. Türkische Ultras riefen derweil dazu auf, dass Fans des Landes bei der Nationalhymne ebenfalls den Wolfsgruß zeigen sollen.

Das Viertelfinale sei ein "Nonplusultra-Hochrisikospiel", sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, der Deutschen Presse-Agentur: "Beim aktuellen Teilnehmerfeld gibt es keine brisantere Partie als Niederlande gegen die Türkei in Berlin."

Aufgrund der großen türkischen Community in Berlin, die sich auch abseits der Hotspots zum Fußballgucken und Feiern treffe, sei Unterstützung aus dem Bundesgebiet angefragt worden. Rund 3000 Beamte dürften im Einsatz sein. Der Erdogan-Besuch ändere wenig an den Personal-Planungen, so Jendro: "Wir rufen eh schon alles in den Dienst, was laufen kann." Auf Anfrage teilte die Polizei am Freitagvormittag mit, dass die Planungen für das Spiel noch nicht abgeschlossen seien. Dies passiere erst im Laufe des Freitags oder am Samstag.

Verwendete Quellen
  • Informationen der Nachrichtenagentur dpa
  • Telefonat mit einer Sprecherin der Berliner Polizei
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