Proteste am Tag der Arbeit Mehrere verletzte Polizisten am 1. Mai – 73 Festnahmen

Im Gegensatz zu früher verlief der 1. Mai in der Hauptstadt recht entspannt. Berlins Innensenatorin ist zufrieden. Festnahmen und mehrere verletzte Polizisten gab es trotzdem.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat eine positive Bilanz des 1. Mai mit den vielen Demonstrationen gezogen. "Unser Einsatzkonzept für den 1. Mai ist voll aufgegangen." Die Polizei sei konsequent gegen Straftaten und Störungen vorgegangen. Während des gesamten Einsatzes habe es 73 Festnahmen gegeben.
5800 Polizisten, darunter 2200 aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei, seien im Dienst gewesen. An insgesamt 62 Demonstrationen und Partyveranstaltungen hätten mehr als 61.000 Menschen teilgenommen. Die große Zahl der Polizisten und moderne Technik seien entscheidend gewesen für den guten Verlauf des Tages. Auch im nächsten Jahr sollten daher ebenso viele Polizisten eingesetzt werden, betonte Spranger.
Berliner Polizei zieht Bilanz: "Insgesamt friedlicher" 1. Mai
Auch die Berliner Polizei hatte zuvor insgesamt ein positives Fazit nach den Demonstrationen in der Hauptstadt gezogen. "Es war ein sehr kontroverser, aber doch insgesamt friedlicher 1. Mai", erklärte ein Polizeisprecher in einem Video auf X.
Zwischen 15.000 und 18.000 Menschen nahmen an der "Revolutionären 1. Mai-Demonstration" durch Neukölln und Kreuzberg teil. Die Veranstalter sprachen von 30.000 Teilnehmern.
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Bei der linksextremen "Revolutionären"-Demonstration am Abend des 1. Mai in Berlin wurden nach Mitteilung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) etwa zwölf Polizisten verletzt. Die GdP betonte, angesichts der verletzten Kollegen und Angriffen auf die Polizei sowie antisemitischen Parolen könne man weiterhin nicht von einem friedlichen 1. Mai sprechen. "Die Entwicklung aber geht in die richtige Richtung."
Große Zwischenfälle oder Gewaltausbrüche wie früher gab es trotz zum Teil sehr aggressiver Stimmung nicht. Propalästinensische Sprechchöre waren zu hören sowie bengalisches Feuer und Rauchtöpfe zu sehen. Einige Teilnehmer waren vermummt, darunter viele Demonstranten im sogenannten "schwarzen Block" am Ende des Zuges.
"Der Maifeiertag in Berlin ist im Wandel. Er ist inzwischen ein stadtweites Ereignis mit Versammlungen, Festen und friedlichem Miteinander. Gleichzeitig sehen wir, dass die Sicherheitslage komplexer geworden ist", stellte Spranger fest. Die Polizei müsse die Demonstrationen vor Drohnen und Amokfahrten schützen. Dafür seien 800 schwere Poller und Blockadeelemente, sogenannte Pitagone und Oktablöcke, aufgestellt worden.
- Nachrichtenagentur dpa
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