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Berlin: Gasag-Vertreter stehen ohne Termin vor Haustür – Betrug oder legal?


"Das verunsichert mich etwas"
Haustürvertreter von Gasag: Betrug oder legales Vorgehen?


16.07.2025 - 16:58 UhrLesedauer: 3 Min.
Es klingelt an der Haustür, aber einen Termin gibt es nicht? Seien Sie vorsichtig, wenn Vertreter vor der Tür stehen, warnen Verbraucherschützer.Vergrößern des Bildes
Es klingelt an der Haustür, aber einen Termin gibt es nicht (Archivbild): Haustürbesuche von Vertretern kommen in Berlin häufiger vor. (Quelle: imago stock&people)
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Immer wieder stehen Mitarbeiter des Energieversorgers Gasag vor Berliner Haustüren. Das löst bei Mietern Verwirrung aus – was dahintersteckt.

Vor wenigen Tagen klingelte es an der Wohnungstür eines t-online-Redakteurs im Berliner Ortsteil Wedding. Vor der Tür steht ein junger Mann mit Namensschild am Poloshirt. "Ich komme im Auftrag von Gasag", sagt er. Der Strom in der Straße sei um 30 Prozent billiger geworden, dadurch könne auch der Strom dieser Wohnung preiswerter werden.

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Auf die Antwort, dass die Wohnung keinen Strom von der Gasag bezieht, runzelt der Mann aus Unverständnis die Stirn. Halbherzig wird er vom Redakteur abgewimmelt. Er will morgen wiederkommen, sagt der Mann zum Abschluss.

Reddit-Nutzer: "Das verunsichert mich etwas"

Solch eine Situation haben wohl schon zahlreiche Berliner erlebt. Auch auf der Plattform "Reddit" führt das Vorgehen immer wieder zu Verwirrung. "Heute hat er gesagt, dass die Preise wieder sinken und er sich mal meine letzte Abrechnung ansehen will. Das verunsichert mich etwas", berichtet ein Nutzer am Montag im Subreddit r/berlin.

Ein weiterer englischsprachiger Nutzer in Berlin erzählt: "Ich empfand ihn als extrem aufdringlich. Finde es auch extrem dubios." Doch warum gibt es solche Haustürbesuche? Und wie erkennt man, dass es sich um Betrug handelt?

Insgesamt rund 50 Gasag-Vertreter in Berlin und Brandenburg

Eine Sprecherin der Gasag sagt auf t-online-Anfrage: "Vertreter der Gasag sind immer an ihrer Dienstkleidung mit Gasag-Logo, ihrem Tablet mit der Gasag-App und ihrem persönlichen Ausweis erkennbar." Darauf stehe nicht nur der Name, sondern auch eine Telefonnummer, unter der man nachfragen könne, ob der Besucher wirklich für das Unternehmen arbeitet.

Laut Gasag werden die Mitarbeiter, die an den Haustüren klingeln, besonders geschult. Ziel solcher Besuche sei, "potenzielle und bestehende Kunden über mögliche Tarifanpassungen" zu beraten. Dabei sollen sich die Berater klar identifizieren, angemessen verhalten und transparent kommunizieren. Diese Haustürbesuche hätten den Vorteil, dass die Mitarbeiter "auf Wünsche eingehen und offene Fragen in Ruhe klären" könnten.

Dem Unternehmen sei nicht bekannt, "dass Personen mit gefälschten Ausweisen in Berlin unterwegs waren oder sind." Demnach sind insgesamt rund 50 Außendienstler der Gasag in Berlin und Brandenburg im Einsatz.

Mieterverein: Nichts ohne gründliche Prüfung unterschreiben

Der Berliner Mieterverein sieht in Haustürgeschäften aber auch eine Gefahr. Denn dadurch könnten Menschen überrumpelt werden und aus Überforderung Verträge abschließen. Besonders ältere Menschen könnten darauf hereinfallen. Der Verein rät dazu, nichts zu unterschreiben, was man nicht vorher gründlich durchgelesen hat.

Laut der Sprecherin der Gasag werde ein solcher Vertrag bei ihnen nicht final an der Haustür abgeschlossen. Nach einem Kontakt mit einem der Vertreter werde der Kunde angerufen und zur Zufriedenheit befragt. Erst dann könne er gegebenenfalls einem Vertrag zustimmen. Das sei aber nur der Fall, wenn ein Mieter bei dem persönlichen Kontakt Interesse "bekundet hat", hieß es weiter.

Nach Angaben des Mietervereins gehen bei der Berliner Verbraucherzentrale vergleichsweise wenige Beschwerden über die Haustürbesuche der Gasag ein. Und: Solche Haustürbesuche sind grundsätzlich legal. Generell gilt bei Haustürgeschäften aber ein zweiwöchiges Widerrufsrecht.

Haustürbetrug: Das rät die Polizei

Laut der Polizei gibt es aber auch Fälle von Haustürbetrug, bei denen sich Menschen als Vertreter eines Unternehmens oder als Handwerker ausgeben. Die Behörde rät dazu, Menschen nicht einfach so in die Wohnung zu lassen und bei starken Zweifeln die Polizei zu rufen.

Zudem sollen Menschen selbst überprüfen, ob die Angaben richtig sind: "Suchen Sie für einen Rückruf bei Auftraggeber/Unternehmen/Behörde immer selbst die Telefonnummer heraus und wählen Sie die Nummer selbst", heißt es weiter.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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