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Prozess mit vier Toten in Berlin: Streit um Patientenakte des Fahrers


Prozess in Berlin
SUV-Unfall mit vier Toten: Streit um Patientenakte des Fahrers

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein beschädigtes Schild und Teile einer zerstörten Ampel liegen nahe der Unfallstelle (Archivbild): Bei dem Unfall im September 2019 waren vier Menschen getötet worden.Vergrößern des BildesEin beschädigtes Schild und Teile einer zerstörten Ampel liegen nahe der Unfallstelle (Archivbild): Bei dem Unfall im September 2019 waren vier Menschen getötet worden. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
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Nach einem schweren Unfall mit vier Todesopfern geht der Prozess gegen den SUV-Fahrer weiter. Laut Anklage hätte der an Epilepsie Erkrankte nicht am Steuer sitzen dürfen. Doch die Verteidigung bezweifelt die Patientenakte.

Im Prozess um einen SUV-Unfall mit vier Toten in Berlin hat die Verteidigung Zweifel an Angaben eines Arztes geäußert. Der Mediziner, bei dem der Angeklagte damals in der Hauptstadt in Behandlung war, habe die Patientenakte des 44-Jährigen nachträglich mit einer angeblichen Risiko- und Sicherheitsaufklärung ergänzt, erklärte ein Anwalt am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht.

Tödlicher Unfall in Berlin: Epileptischer Anfall soll Ursache gewesen sein

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte wegen einer strukturellen Epilepsie und einer Gehirnoperation, die nur einen Monat zurücklag, nicht am Steuer des schweren Wagens hätte sitzen dürfen.

Am 6. September 2019 war das Auto über die Gegenfahrbahn hinweg von der Invalidenstraße in der Berliner Innenstadt abgekommen. Der Fahrer soll wegen eines epileptischen Anfalls das Gaspedal durchgedrückt haben. Der Wagen überschlug sich mehrfach und tötete vier Menschen auf dem Gehweg. Unter den Opfern waren ein dreijähriger Junge und seine Großmutter.

Frau verlor Mutter und Sohn: "Der Schmerz ist übermächtig"

Eine Nebenklageanwältin verlas am inzwischen 17. Verhandlungstag eine Erklärung der Mutter des getöteten Jungen, die in derselben Sekunde auch ihre 64-jährige Mutter verloren hatte. Der Unfall geschah vor den Augen der 38-jährigen Frau und eines Bruders des kleinen Jungen. "Wir sind jetzt alle krank", verlas die Anwältin der Mutter. Der Schmerz sei übermächtig. Die 38-Jährige nahm bislang nicht persönlich an der Verhandlung teil.

Nach mehr als zweimonatiger Beweisaufnahme nähert sich der Prozess seinem Ende. Zentral ist die Frage, ob ein epileptischer Anfall für den Angeklagten vorhersehbar war.

Der 44-jährige Unternehmer hatte zu Prozessbeginn erklärt, für ihn habe es keine Anhaltspunkte gegeben, dass er nochmals einen Anfall erleiden könnte. Er sei sicher gewesen, dass mit einer Hirn-OP die Ursache für seinen ersten und bis zum tragischen Unfall einzigen epileptischen Anfall, den er im Mai 2019 erlitten habe, restlos beseitigt worden sei. Der Prozess soll am 19. Januar fortgesetzt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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