In mehreren Hundert Fällen soll ein Berliner Polizist Daten über das interne Informationssystem abgefragt haben – aber nicht, um Verbrecher zu jagen. Stattdessen interessierte er sich für das Leben seiner Exfreundinnen. Das hat nun Folgen.
Die Berliner Polizei ermittelt derzeit gegen einen Beamten aus den eigenen Reihen: Dem Mann wird vorgeworfen, gleich mehrere seiner Exfreundinnen gestalked zu haben – und dabei deren Daten auch im polizeilichen Informationssystem abgefragt zu haben.
Die Berliner Polizei bestätigte am Montag entsprechende Ermittlungen, zuvor hatte die "B.Z." berichtet. Demnach soll der Polizeibeamte mehrfach Daten über seine ehemalige Lebensgefährtin und Mitglieder aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis aus dem Informationssystem eingeholt haben.
Polizei in Berlin: Beamter soll Exfreundinnen gestalked haben
Auch über zwei weitere frühere Partnerinnen versuchte der Polizist so wohl, weitere Informationen einzuholen. Zudem soll der Mann seinen Opfern auch auf anderen Wegen nachgestellt haben. Auch wegen Sachbeschädigung wird nun gegen ihn ermittelt.
Die 45 Jahre alte frühere Partnerin des Verdächtigen hatte Ende August 2021 Wind von dem Vorgehen des Polizisten bekommen – und bei der Berliner Polizei Anzeige erstattet. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann in mehreren Hundert Fällen rechtswidrig Daten abgefragt haben soll.
Teilweise wurden die Betroffenen von der Polizei über das Vorgehen des Mannes bereits informiert, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, der beschuldigte Beamte ist von seinen Aufgaben dennoch bereits entbunden worden.
Somit kann er nun auch nicht mehr auf das Informationssystem der Polizei zugreifen. Seinen Job könnte der Mann nach dem Abschluss eines möglichen Strafverfahrens auch noch verlieren.