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Wetterphänomen am Morgne: Saharastaub verschönert Berliner Sonnenaufgang


Wetterphänomen am Morgen
Saharastaub verschönert Berliner Sonnenaufgang

Von dpa, pb

17.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Morgenhimmel am Alexanderplatz: Der Himmel war am Donnerstagmorgen hier knallrot gefärbt – und das ganz ohne Fotofilter.Vergrößern des BildesMorgenhimmel am Alexanderplatz: Der Himmel war am Donnerstagmorgen hier knallrot gefärbt – und das ganz ohne Fotofilter. (Quelle: Jennifer Buchholz/T-Online-bilder)
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Knallroter Morgenhimmel über der Hauptstadt: Der Berliner Sonnenaufgang war jedoch nicht einfach so mal etwas röter – Grund für die spektakulären Wolken war ein seltenes Wetterphänomen.

Da staunten die Berliner am Donnerstagmorgen nicht schlecht: So rot war ein Sonnenaufgang über der Hauptstadt wohl selten. Der Grund für den beeindruckend roten Morgenhimmel war ein "Saharastaub-Ereignis", das in der Nacht zu Donnerstag auch den Nordosten Deutschlands erreicht hatte.

Das Phänomen tritt mehrmals im Jahr auf, ist derzeit aber besonders stark ausgeprägt. "Es sind immer wieder andere Regionen, die es trifft", erläuterte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch. Nach ersten Sichtungen der knallroten Wolken im Süden Deutschlands in den vergangenen Tagen kamen die Wolken aus Afrika nun also auch im Norden an.

Wetter in Berlin: Sonnenaufgang stark rot wegen Saharastaub

Doch das Phänomen ist von kurzer Dauer: Spätestens am Freitag soll auch schon wieder Schluss sein mit dem spektakulären Anblick. "Sobald die Strömung ein bisschen dreht, ist Deutschland schon wieder raus aus der Nummer."

Am frühen Donnerstagmorgen waren die knallroten Wolken in ganz Berlin zu sehen – etwa auch hier in Lichtenberg:

Die höchste Staubkonzentration erwarteten die Wetterfachleute für den Donnerstag jedoch nicht in Berlin – sondern in Baden-Württemberg und Bayern.

"Im Norden wird man davon nicht so viel mitkriegen, weil ein Tiefausläufer sich bemerkbar macht und es dadurch im Norden ohnehin viele Wolken gibt und es ein bisschen regnet", prognostizierte der DWD-Experte. "Aber es kann sein, dass Saharastaub im Norden und über der Mitte Deutschlands ausgewaschen wird und man Schlieren auf den Autos hat."

Saharastaub über Deutschland: Welche Folgen hat das Wetterphänomen?

Auch im Berliner Norden, in Tegel, war der Morgenhimmel zumindest etwas röter als gewöhnlich – wenn auch schon nicht mehr so kräftig wie auf den Bildern aus dem Stadtzentrum.

Beim Anblick der rötlichen Wolken fragt sich mancher aber auch: Hat der Staub auch gesundheitliche Folgen? Darüber sind sich die Experten uneinig. Der Saharastaub sei nicht gefährlich, betont etwa das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung Freiburg. Die Feinstaubbelastung sei durch den Saharastaub zwar erhöht und auch das Wohlbefinden könne dadurch beeinträchtigt werden, die Partikel würden aber schon im Rachenbereich abgestoßen. Für unbedenklich hält auch der DWD den Saharastaub.

Die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik schreibt hingegen: "Feinstaub kann aufgrund der geringen Partikelgröße über den Kehlkopf bis tief in die Lunge gelangen und ist daher besonders gesundheitsschädlich. Zu den natürlichen Feinstaubquellen gehört auch der Saharastaub." Wie auch immer: Die als Corona-Infektionsschutz zu tragenden FFP2-Masken schützen auch vor Saharastaub im Körper.

Einige positive Folgen, neben schönen Fotos, haben die Saharawolken jedoch auch: Wo sich heute die Sahara befindet, war früher ein riesiger Süßwassersee, der austrocknete. Der Staub ist daher nährstoffreich und dient vor allem in Südamerika, wohin der Saharastaub regelmäßig verfrachtet wird, als Dünger – etwa für die Regenwälder des Amazonas.

Aber auch Spaniens Böden profitieren spürbar vom Calcium und Magnesium aus der Wüste. Pro Jahr werden etwa eine Milliarde Tonnen Staub verblasen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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