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Femizid | Mordprozess nach 36 Messerstichen: Angeklagter gesteht


Femizid
Mordprozess nach 36 Messerstichen: Angeklagter gesteht

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Landgericht BielefeldVergrößern des BildesBlick auf ein Schild mit der Aufschrift "Landgericht" in Bielefeld. (Quelle: Friso Gentsch/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Mit einem Geständnis des Angeklagten hat am Donnerstag ein Mordprozess vor dem Bielefelder Landgericht begonnen. Der 51-jährige Deutsche ließ über seinen Verteidiger erklären, dass er die volle Verantwortung für seine Tat übernehme und er wisse, dass er seine Familie zerstört habe.

Angeklagt ist der 51-Jährige wegen heimtückischen Mordes. Er soll seine Ehefrau am 31. Juli 2022 in Bielefeld morgens angerufen haben, damit sie nach Hause kommt. Die 49-Jährige hatte bei ihrem Liebhaber übernachtet. Als sie nach Hause kam, soll der Angeklagte mit zwei Messern bewaffnet auf sie gewartet und unvermittelt zugestochen haben. Der Angriff wurde mit solcher Wucht geführt, dass ein Schnitt die Kehle durchtrennte, einen Stich rammte er ihr in die Brust. Insgesamt soll er laut Anklage 36 mal zugestochen haben. Die Frau verblutete noch am Tatort.

Nach der Tat rief er die Polizei, fotografierte noch seine tote Ehefrau und schickte das Foto an Bekannte. Eine Blutprobe ergab bei dem Angeklagten eine Blutalkoholkonzentration von 1,96 Promille. Nach Angaben der Gerichtsmedizin hatte das Opfer einen vergleichbar hohen Alkoholwert im Blut.

Alkohol war laut eigener Aussage des 51-Jährigen seit längerem ein Problem. Wirtschaftlich hatte sich der Angeklagte nach seiner Übersiedlung aus Kasachstan nach Deutschland sehr gut integriert. Aber er arbeitete viel, war ständig im Ausland eingesetzt, so dass die Ehefrau nach dem Auszug der Kinder viel allein war. Sie fing ebenfalls an zu trinken und begann eine Affäre, wie es der Angeklagte schilderte. "Ich war am Boden zerstört", sagte der Angeklagte. In den Tagen vor der Tat habe er selbst sehr viel getrunken. Er sei traurig, verzweifelt und wütend gewesen.

Anders als in der Anklage beschrieben, habe er seine Ehefrau nicht aufgefordert zu kommen. Sie habe wegen ihrer gesperrten EC-Karte plötzlich vor ihm gestanden. Er habe dann zu einem im Haustechnikraum liegenden Messer gegriffen. Dann habe er immer wieder zugestochen. Was er gefühlt habe, wisse er nicht. "Es fühlte sich alles so unwirklich an", hieß es in der Verteidigererklärung.

Als Zeuge sagte am ersten Verhandlungstag der mutmaßliche Liebhaber aus. Anfangs bestritt er eine Affäre, änderte dann aber seine Aussage. Er bestätigte, dass es ein Telefonat zwischen dem Angeklagten und der Frau kurz vor der Tat gegeben habe. Warum es gegangen sei, könne er nicht sagen.

Der Prozess wird am 2. Februar fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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