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Ausflugstipp für Braunschweig: Ein "Königreich" im Harz | Geheimtipp


Skurriler Geheimtipp
Liegt das kleinste "Königreich" der Welt im Harz?

Von t-online, pas

Aktualisiert am 22.05.2025 - 19:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Das "Königreich" Romkerhall im Okertal (Archivbild): Auch aufgrund des Romkerhaller Wasserfalls ist es ein beliebtes Ausflugsziel.Vergrößern des Bildes
Das "Königreich" Romkerhall im Okertal (Archivbild): Auch aufgrund des Romkerhaller Wasserfalls ist es ein beliebtes Ausflugsziel. (Quelle: IMAGO / Schöning)
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Mitten im Harz behauptet ein Hotel, das kleinste Königreich" der Welt zu sein. Es gibt sogar eine eigene Währung. Was steckt hinter dem skurrilen Ort?

Im Herzen des Harzes, nur wenige Kilometer von Goslar entfernt, liegt ein Ort, der auf keiner politischen Landkarte zu finden ist: das "Königreich Romkerhall". Besucher erwartet eine Welt mit Wappen, royalen Insignien – und einer Monarchin, die Rittern den Ritterschlag erteilt. Was wirkt wie ein Märchen, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ausgeklügelte Inszenierung mit einer ungewöhnlichen Geschichte.

Die Ursprünge Romkerhalls reichen ins 19. Jahrhundert zurück, als hier ein Jagdschloss für König Georg V. von Hannover stand. Nach der Annexion Hannovers durch Preußen 1866 verlor das Gebäude an Bedeutung und wurde später in ein Hotel umgewandelt.

In den 1980er-Jahren folgte eine skurrile Wendung: Der damalige Besitzer erklärte das Hotel zum "Königreich Romkerhall" und berief sich auf die angebliche Gemeindefreiheit des Gebiets als Basis für eine autonome Zone. Eine rechtliche Grundlage gibt es dafür nicht – doch das Narrativ funktioniert bis heute. Besucher erhalten beim Einchecken ein "Visum", es gibt eine eigene Währung und Ritterschläge als zahlungskräftige Attraktion.

Die "Monarchin" von Romkerhall

1988 wurde Prinzessin Erina von Sachsen, Herzogin zu Sachsen, feierlich inthronisiert. Nach ihrem Tod im Jahr 2010 übernahm Susanne Bauer – nun "Fürstin Susanne zu Romkerhall" – die Repräsentation des Königreichs. Ursprünglich aus Nürnberg, entdeckte sie Romkerhall im Jahr 2006 und baute es zur Touristenattraktion aus. Seither verteidigt sie ihr Reich gegen Zweifler und Konkurrenten, darunter ein selbst ernannter "Fürst- und Großprior" eines Templerordens, der eigene Ritterschaften verkaufen will, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" im Jahr 2022 berichtete.

Nicht nur die royale Inszenierung zieht Gäste an, sondern auch der nahegelegene Romkerhaller Wasserfall. Mit einer Höhe von rund 64 Metern ist er einer der höchsten Wasserfälle im Harz. Ursprünglich künstlich angelegt, fügt er sich heute harmonisch in die Landschaft ein und bietet ein reizvolles Ausflugsziel.

Ein dunkles Kapitel in der Geschichte Romkerhalls ereignete sich 2024, als die nahegelegene Villa Helene durch ein Feuer stark beschädigt wurde. Die Hintergründe des Brandes sind bislang ungeklärt.

Skurrile Kuriosität oder geniales Marketing?

Obwohl Romkerhall weder völkerrechtlich anerkannt noch historisch ein Staat ist, lebt der Mythos des "Königreichs" weiter. Und die Mischung aus royaler Illusion und Naturkulisse zieht seit Jahrzehnten Besucher an.

Romkerhall liegt direkt an der Bundesstraße 498 zwischen Goslar und Osterode und ist von Braunschweig aus in etwa einer Stunde zu erreichen. Vor Ort gibt es Parkplätze, und Hotel sowie Restaurant sind saisonal geöffnet. Wer sich also auf eine Reise in ein "Märchenkönigreich" einlassen will, kann hier für eine Nacht zum Adligen werden – oder einfach eine außergewöhnliche Geschichte mit nach Hause nehmen.

Verwendete Quellen
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