Ostfriesentee bekommt kein eigenes Emoji

Mittlerweile gibt es für fast alles das passende Emoji. Doch ein Nationalgetränk wird es nicht als kleines Chat-Symbol geben – dabei ist es Kulturerbe.

Pfannkuchen, Sushi, Falafel – zu jeder erdenklichen Köstlichkeit gibt es das passende Emoji. Doch die Ostfriesen müssen nun eine herbe Enttäuschung einstecken: Ihren geliebten Tee wird es nicht als kleines Bildchen geben. Das berichtet die "Nordwest-Zeitung".

"Eine gemütliche Teetied mit Kluntje und Wulkje gehört zu einem waschechten Ostfriesland-Tag einfach dazu. Echte ostfriesische Gemütlichkeit heißt an dieser Stelle, einen Moment innehalten und dem Geschehen in der Tasse seine volle Aufmerksamkeit schenken", heißt es auf dem Tourismus-Portal von Ostfriesland. Kluntje meint dabei ein Stückchen Kandiszucker, und Wulkje das Sahnewölkchen – beides gehört stilecht in einen traditionellen Ostfriesentee.

Ostfriesland kreiert Emoji mit typischer Teetasse

Und weil diese gemütliche Zeremonie ein Emoji verdient hätte, wurde von der Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG) bereits im vergangenen August ein Vorschlag beim "Unicode Emoji Subcommittee" eingereicht. Zuvor war in Zusammenarbeit mit einer Digitalagentur eine typische Teetasse als Emoji mit der ostfriesischen Rose entstanden – sie dekoriert das Porzellan des ostfriesischen Teegeschirrs.

Das "Unicode Emoji Subcommittee" ist eine gemeinnützige Organisation, die neue Emoji-Vorschläge prüft und dann eine Entscheidung trifft. Mitglieder der Organisation sind unter anderem Adobe, Apple, Google, Microsoft und weitere Firmen der IT-Branche.

Der Vorschlag aus Norddeutschland scheint aber keinen Anklang gefunden zu haben, denn nun steht fest: Der Ostfriesen-Tee bekommt keine Chance als Emoji, er wurde abgelehnt, wie die "Nordwest-Zeitung" berichtet. Dabei ist sich sogar die UNESCO sicher, dass der Ostfriesentee etwas ganz Besonderes ist: 2016 wurde das Getränk in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.