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Schullandheime bis Ostern ohne Gäste: Hoffen auf Hilfen


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Schullandheime bis Ostern ohne Gäste: Hoffen auf Hilfen

Von dpa
04.02.2022Lesedauer: 2 Min.
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Das verlängerte Schulfahrten-Verbot bringt Schullandheime in Niedersachsen in finanzielle Bedrängnis. "Die Unsicherheit ist im Moment sehr groß", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsischer Schullandheime, Heiko Pannemann, der Deutschen Presse-Agentur. Für Februar und März sei die Buchungslage wegen eines großen Nachholbedarfs ungewöhnlich gut gewesen. Wegen der Verfügung der Landesregierung, die das Verbot von mehrtägigen Klassenfahrten von Januar bis zu den Osterferien im April verlängerte, mussten diese Reisen aber nun storniert werden.

"Die Einnahmeausfälle durch weggefallene Schulfahrten bis zu den Osterferien werden sich in unseren 15 Häusern in Niedersachsen insgesamt auf ungefähr 500.000 Euro belaufen", sagte Pannemann. Im Gegensatz etwa zu Jugendherbergen, in denen auch noch andere Gästegruppen unterkommen, lebten die Schullandheime fast ausschließlich von Klassen- und Schulfahrten. Die 15 Häuser, die in der Arbeitsgemeinschaft organisiert sind, werden ehrenamtlich von Vereinen verwaltet. Schätzungen des Verbandes zufolge übernachten pro Jahr 90.000 bis 100.000 Schülerinnen und Schüler in den Häusern.

"Dieses Jahr wollten viele Schulen ihre ausgefallenen Fahrten nachholen. Alle Häuser waren sehr gut ausgelastet bis zu den Osterferien", sagte Pannemann. Üblicherweise starte die Saison in den Schullandheimen sonst erst nach Ostern. "Weil die Buchungslage so gut war, ist das echt ein Schlag ins Kontor, dass das Schulfahrten-Verbot verlängert wurde", sagte der stellvertretende Vorsitzende.

Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Variante des Coronavirus hatte das Kultusministerium verfügt, den Zeitraum für das Verbot mehrtägiger Schulfahrten zu verlängern. Demnach umfasst das Verbot nun nicht mehr nur Fahrten bis zum 31. Januar, sondern bis zum Anfang der Osterferien am 4. April. Eintägige Schulausflüge seien dagegen weiter möglich, wenn nach Abwägung der Schule der pädagogische Nutzen das Risiko durch das aktuelle Infektionsgeschehen überwiege, teilte das Ministerium mit.

Im vergangenen Jahr, als schon einmal Klassenfahrten ausfielen, hätten die Schullandheime Hilfsprogramme des Landes Niedersachsens und des Bundesfamilienministeriums in Anspruch nehmen können. Diese Programme seien nun aber ausgelaufen, eine Fortsetzung sei "hochnotwendig", sagte Pannemann. "Es kommen einige Häuser schnell an den Rand der Insolvenz, wenn Buchungen wegfallen und keine Förderungsmöglichkeit da ist." Ein Sprecher des Sozialministeriums in Hannover sagte auf dpa-Anfrage, dass bereits an der Neuauflage eines Hilfsprogramms für die Schullandheime gearbeitet werde.

Die Bremer Schullandheime, die alle rund um die Hansestadt in Niedersachsen liegen, seien von dem Schulfahrten-Verbot dagegen wahrscheinlich weniger betroffen, sagte Holger Schröder, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Bremer Schullandheime. Zwar lägen keine konkreten Zahlen vor, in der Vergangenheit seien aber 70 bis 80 Prozent der Buchungen für die Schullandheime auf Bremer Schulklassen entfallen. In Bremen gibt es derzeit kein Schulfahrten-Verbot. Die zehn Bremer Häuser seien für dieses Jahr gut gebucht, sagte Schröder. Wenn ein normaler Betrieb über die Hauptsaison ab März anlaufen könne, gebe es kein Risiko für finanzielle Schwierigkeiten.

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