Tag der Sachsen: Das Programm 2023 in Aue-Bad Schlema

Um 17 Uhr startet zum ersten Mal nach vier Jahren wieder der "Tag der Sachsen". So viel Besucher wie 2019 in Riesa würde Aue-Bad Schlema nicht verkraften.

Nach zweijähriger Corona-Pause und einer Absage aus Kostengründen im vergangenen Jahr findet Sachsens Heimatfest fast wieder wie gewohnt statt – es wird nur deutlich teurer und enger. Einen Ansturm wie 2019 in Riesa (310.000 Besucher) könnte das Festgelände in Aue-Bad Schlema gar nicht verkraften. Nach Angaben der Organisatoren werde es aufgrund der Kessellage der Stadt deutlich beengter zugehen und der Umzug mitten durchs Stadtgebiet verlaufen.

"Wir wollen niemanden wegschicken", sensibilisierte am Oberbürgermeister Heinrich Kohl (CDU) am Montag und warb dafür, mit Bus und Bahn anzureisen. Dazu werden Sonderbuslinien eingerichtet, außerdem gibt es Sonderfahrpläne auf den Bahnstrecken Chemnitz-Aue, Zwickau-Aue und Aue-Johanngeorgenstadt.

2013 musste beim "Tag der Sachsen" im benachbarten Schwarzenberg ein Anreisestopp ausgerufen werden. "Ich glaube allerdings nicht, dass wir Besucher wegschicken müssen", sagte Stadtsprecherin Jana Hecker t-online. Sie rechnet mit 60.000 Besuchenden am Freitag und 90.000 am Samstag. "Das sind Größenverhältnisse, mit denen wir sehr gut umgehen können." 2020 hatte die Kreisstadt noch mit 250.000 Besuchern gerechnet – allerdings hätten viele Vereine noch mit den Nachwirkungen der Pandemie zu kämpfen.

Tag der Sachsen in Aue-Bad Schlema wird doppelt so teuer

Kohl (CDU) verglich die Vorbereitungen mit einem 1.000-Meter-Lauf. Die Stadt sei nun auf den letzten 50 bis 100 Metern. Laut Kohl haben Großveranstaltungen dieser Art mit enormen Kostensteigerungen zu kämpfen. Insgesamt sind rund 2,5 Millionen Euro für das Fest als Budget veranschlagt, das Land hat laut Rößler seinen Zuschuss von fast 1,7 Millionen Euro im Vergleich zu früher verdoppelt.

Allein 440.000 Euro wurden 2020 für die Vorbereitungen eines Volksfest "verbraucht", das gar nicht stattfinden durfte. Hinzu kämmen 400.000 Euro für das Sicherheitskonzept und 120.000 Euro für die Vereine sowie 700.000 Euro aus dem kommunalen Finanzausgleich.

Ob sich die gestiegenen Kosten auch zukünftig vermitteln lassen? In seiner jetzigen Form ist der Tag der Sachsen erstmal nur bis ins Jahr 2025 finanziell abgesegnet – aber dazu müsste es erstmal Bewerber geben. Am Freitag sagte ein Landtagssprecher der dpa deshalb, dass es "ohne Ausrichterstadt nach derzeitigem Stand auch keinen 'Tag der Sachsen' 2024 geben wird". Hier lesen Sie mehr zur ungewissen Zukunft des Volksfests.

360 Stände zum Tag der Sachsen in Aue aufgebaut

An dem dreitägigen Fest beteiligen sich den Angaben zufolge 270 Vereine, 165 Händler und Firmen; es werden mehr als 360 Verkaufs- und Präsentationsstände aufgebaut und 176 Programmpunkte auf den verschiedenen Bühnen geboten. Gäste werden auch aus Frankreich, Tschechien, Kolumbien und den USA erwartet. Neben der Festmeile gibt es eine Lasershow, viel Musik, ein Kaffeetrinken mit der Landesregierung und einen ökumenischen Gottesdienst.

Zu den Höhepunkten gehört ein großer Festumzug am Sonntagnachmittag. Zudem sollen alle Besucher am Samstag um 18 Uhr das Steigerlied, das dieses Jahr zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurde, singen – quasi als ein großer Chor.

So wird das Wetter am Wochenende in Aue

Die ganze Woche hatte es in Aue-Bad Schlema immer wieder geregnet und auch zur Auftaktveranstaltung mit Grußwort des Ministerpräsidenten Michael Kretschmer könnte es nass werden. Auch am Samstagmittag empfiehlt es sich, eine Regenjacke einzupacken – ansonsten bricht die Sonne immer wieder durch die Wolkendecke.

Der "Tag der Sachsen" findet seit 1992 an wechselnden Orten statt. In Aue fällt größte Heimat- und Vereinsfest mit dem 850-jährigen Stadtjubiläum zusammen.