Zum Start der Aktionswoche gegen Kinderpornografie hat das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen Jugendliche vor dem unbedachten Verbreiten von Missbrauchsdarstellungen gewarnt. "Viele sind sich gar nicht bewusst, dass sie sich strafbar machen", sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf. Etwa 45 Prozent der ermittelten Täter seien Kinder und Jugendliche. Jeder der solche Inhalte empfange oder versende mache sich strafbar. "Im schlimmsten Fall eine ganze Klasse." Mit nur einem Klick sei das Video beim Kumpel, sagte Reul. "Finger weg vom Sendeknopf. Sendest du, machst du dich zum Täter."
Eltern seien zwar oft sensibilisiert, ihre Kinder davor zu schützen, Opfer von Missbrauch zu werden, sagte der Direktor des LKA NRW Ingo Wünsch. Es müsse aber ein Bewusstsein dafür entstehen, dass Kinder auch zu Tätern werden könnten. Mit der Aktionswoche "Gemeinsam stark gegen Kinderpornografie" will das LKA NRW das ändern. Dazu gebe es Fortbildungen, Informationsveranstaltungen und vor allem Informationen in den Sozialen Medien. Die Kampagne soll sowohl Kinder und Jugendliche als auch Eltern und Lehrkräfte ansprechen. Die Aktionswoche läuft noch bis zum 25. November und soll von nun an jedes Jahr stattfinden.