Sohn nach Syrien entführt IS-Rückkehrerin soll in Düsseldorf vor Gericht
Eine Frau soll ihren Sohn mit zum IS genommen und nach der Ideologie der Terrormiliz erzogen haben. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland droht ihr der Prozess vor dem OLG Düsseldorf.
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen eine mutmaßliche IS-Terroristin aus dem Raum Bonn erhoben. Der 32-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, ihren minderjährigen Sohn gegen den Willen des Vaters mit nach Syrien genommen zu haben, wie die Karlsruher Behörde am Freitag mitteilte.
Die Deutsche war demnach im Sommer 2015 mit dem Kind nach Syrien gereist, um sich dem Islamischen Staat (IS) anzuschließen. Einige Zeit habe sie dann in der damals vom IS kontrollierten irakischen Stadt Mossul gelebt.
Düsseldorf: Anklage beim OLG eingegangen
Der Frau wird vorgeworfen, einen IS-Kämpfer geheiratet und ihren Sohn nach radikal-islamistischer Lehre erzogen zu haben. Außerdem soll sie zwei Sturmgewehre, mindestens eins vom Typ Kalaschnikow, besessen und vom IS Geld bekommen haben.
Die Frau war später gefangen genommen worden und in zwei kurdischen Lagern gewesen. Am 7. Oktober 2021 war sie bei ihrer Wiedereinreise zusammen mit zwei anderen IS-Rückkehrerinnen am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft. Eine Sprecherin des Oberlandesgerichts in Düsseldorf bestätigte am Freitag den Eingang der Anklage. Das Gericht wird nun entscheiden, ob es die Anklage zur Verhandlung zulässt.
- Nachrichtenagentur dpa