Düsseldorf: Neuer Anlauf im Streit um Ausflugsschiff

Vier Kölner Gastronomen wollten für 75.050 Euro ein Ausflugsschiff ersteigern. Doch es gibt einen Haken: Der Verkäufer weigert sich, es herauszugeben. Jetzt gibt es einen zweiten Anlauf vor Gericht.

Am Dienstag kommender Woche will das Düsseldorfer Landgericht im Streit um das ersteigerte Ausflugsschiff "MS Stadt Düsseldorf" einen neuen Anlauf nehmen und den für vergangenen Dezember geplanten Prozesstermin nachholen.

Bei dem Streit geht es um ein 51 Jahre altes Schiff der "Weißen Flotte" aus Düsseldorf. Vier Kölner Gastronomen hatten es vor einem Jahr bei einer Online-Auktion für 75.050 Euro ersteigert. Sie sind der Ansicht, mit dem Zuschlag einen rechtsgültigen Kaufvertrag geschlossen zu haben. Doch die "Weiße Flotte" als Beklagte widerspricht dem und weigert sich, das Schiff herauszugeben.

Die Begründung: Sie selbst habe einen verbotenen Artikel angeboten, die Auktion sei somit nicht ordnungsgemäß abgelaufen. Ein Schiff könne ebenso wie ein Grundstück nicht bei eBay versteigert werden. Außerdem habe man vergessen, eine Hypothek, die auf dem Schiff lastet, in der Beschreibung anzugeben.

Das Schifffahrtsunternehmen wollte nach coronabedingten Nachfrageeinbrüchen die Flotte ausdünnen und sich von einem ihrer vier Schiffe trennen. Unbestätigten Medienberichten zufolge hatte sich das Unternehmen wohl einen deutlich höheren Erlös von bis zu 400.000 Euro erhofft.