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Naturschutzbund wartet auf Autobahnbrücken für Wildtiere


Erfurt
Naturschutzbund wartet auf Autobahnbrücken für Wildtiere

Von dpa
07.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Wildbrücke über AutobahnVergrößern des BildesEine Grünbrücke (auch Wildbrücke) überspannt eine Autobahn. (Quelle: Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Der zweite tote Wolf in kurzer Zeit auf einer Thüringer Autobahn hat laut Nabu gezeigt, dass es einen dringenden Bedarf an Autobahnüberquerungen für Wildtiere gibt. "Wölfe laufen gerade an Autobahnkreuzen immer in so einen Zwickel rein. Sie versuchen dann an einer Stelle zu queren - und scheitern", sagte der Wolfsexperte der Naturschutzorganisation Nabu Thüringen, Silvester Tamás, der Nachrichtenagentur dpa.

Es gehe aber nicht nur um Wölfe: Auch für Luchs, Rothirsch, Wildkatzen und Fischotter stelle das dichte Verkehrsnetz eine Bedrohung da. Das zeigten auch überfahrenen Rehe, Füchse, Igel, die jedem Autofahrer immer wieder im Blickfeld begegneten. Von sogenannten Wild- oder Grünbrücken "werden auch ganz viele andere Wildtiere profitieren", so Tamás. Zudem betreffe es auch die Sicherheit aller Autofahrer; ein Zusammenstoß bei hoher Geschwindigkeit mit einem querenden Tier sei auch für Menschen hinterm Steuer mitunter lebensgefährlich.

Bereits vor 15 Jahren im Jahr 2007 stellte der Nabu seinen Bundeswildwegeplan vor, in dem er die Errichtung von 125 Querungshilfen bis 2020 an Konfliktpunkten forderte. Für Thüringen wurden konkret sieben Orte benannt, unter anderem entlang der A38, der A4 und der A9 am Hermsdorfer Kreuz. Davon umgesetzt wurden keine. In Thüringen gibt es laut Naturschutzministerium "eine Vielzahl an Wildquerungshilfen", vorrangig an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Laut Autobahn GmbH des Bundes gibt es zwei Wild- und Grünbrücken über Thüringens Autobahn 71. 22 Querungshilfen liegen zudem unter dem Thüringer Autobahnnetz. Tiere könnten dort die Autobahn gefahrlos unterqueren.

Aktuell würden zudem die Planungen für weitere Querungshilfen zwischen der Straßen- und Naturschutzverwaltung abgestimmt, teilte das Ministerium mit. Es zeige sich "durch bereits vorhandene Wildbrücken, dass Wildtiere, auch Wölfe, diese annehmen und so Verkehrsunfälle reduziert werden können".

In den vergangenen Jahren wurde in Thüringen laut Verkehrsministerium auch keine Grünbrücken an Bundesstraßen realisiert. Für die Zukunft sei jedoch eine 50 Meter breite Grünbrücke sowie eine 30 Meter breite Faunabrücke geplant. "Grundsätzlich ist die Straßenbauverwaltung nicht verpflichtet, bestehende Straßen mit faunistischen Querungshilfen auszurüsten."

Man sei aktuell weder in die eine, noch die andere Planung einbezogen, so Nabu-Experte Tamás. Dabei sei das wünschenswert. "Es ist wichtig, dass wir im Zweifelsfall auch wirklich involviert werden - damit die auch fachlich gut eingerichtet werden können. "Konkret erwarten wir uns Vorschläge und auch Pläne, wie was wann umgesetzt werden soll." Es wäre schön, wenn dieser Prozess nun endlich beginne - "und wir auch einbezogen werden würden".

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