Tödlicher Unfall in Lahn: 25-Jähriger macht Kopfsprung in Schleuse

Erst schaute er Booten nach. Dann nahm er Anlauf und sprang. Retter konnten nichts mehr für ihn tun – das Wasser war zu niedrig.

Ein 25-jähriger Mann ist nach einem Kopfsprung in eine Bootsschleuse gestorben. Wie die Polizei am Mittwoch berichtete, hat sich das tödliche Unglück bereits am Dienstagnachmittag ereignet.

Den Beamten zufolge stand der junge Wiesbadener gegen 17.47 Uhr am Rand der Schleusenmauer in Villmar, rund 40 Kilometer nordwestlich von Frankfurt am Main. Er beobachtete von dort aus Boote, die gerade auf der Lahn die Schleuse in Richtung Runkel verließen.

Wasser in der Schleuse war nur 70 Zentimeter tief

"Als alle Boote aus der Schleuse ausgefahren waren, nahm der junge Mann Anlauf und sprang mit einem Kopfsprung in die Schleuse", heißt es in der Mitteilung der Beamten. Was er offenbar nicht wusste: Zu diesem Zeitpunkt war das Wasser in der Schleusenanlage nur 70 Zentimeter tief.

Der 25-Jährige knallte Kopf voran mit voller Wucht auf den Grund. Er schlug laut Polizei so heftig auf, dass er regungslos im Wasser liegen blieb. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen starb der Mann noch an der Unfallstelle an seinen schweren Kopfverletzungen.

Rettungshubschrauber im Einsatz

Die Feuerwehr war mit einem Boot vor Ort. Ein Rettungshubschrauber und die Notfallseelsorge waren ebenfalls im Einsatz.

Die 34 Meter lange Schleuse Villmar wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und steht unter Denkmalschutz. Sie befindet sich an einem historischen Lahnwehr, das für die Wasserversorgung einer ehemaligen Marmorschneidemühle erbaut worden war. Die Kammerschleuse wird heute im Handbetrieb durch die Schifffahrer selbst bedient, wie aus der Informationsdatenbank kuladig hervorgeht.