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PFAS-Chemikalien im Raum Frankfurt: Diese Orte sind betroffen


Jahrhundertgift
PFAS-Belastung im Raum Frankfurt – diese Orte sind betroffen


24.02.2023Lesedauer: 2 Min.
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Stoppschild mit PFAS (Symbolbild): An mehr als 1.500 Orten in Deutschland wurde das Gift bereits nachgewiesen. (Quelle: IMAGO/Sascha Steinach)

Die Altlasten der Chemieindustrie vergiften den Boden und das Grundwasser. Eine Recherche zeigt nun, dass der giftige Stoff PFAS häufiger und höher vorkommt als bisher bekannt – auch im Raum Frankfurt.

Auch im Raum Frankfurt wurde PFAS in den letzten Jahren vermehrt nachgewiesen: In der Stadt Kelsterbach wurde im Jahr 2022 ein Wert von 1305,4 Nanogramm pro Liter im Grundwasser gemessen. Der Grenzwert für die PFAS-Konzentration im Grundwasser von 100 Nanogramm pro Liter ist damit deutlich überschritten. Im Jahr 2021 wurde in Frankfurt ein Wert von 152,5 Nanogramm pro Liter im Grundwasser nachgewiesen.

Das Gift steht unter Verdacht, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und eine schwächende Wirkung auf das Immunsystem zu haben. Einmal in den Boden gelangt bleibt es dort für sehr lange Zeit. Sie sind in zahlreichen Verbraucherprodukten wie Kosmetika, Kochgeschirr, Papierbeschichtungen, Textilien oder Ski-Wachsen zu finden. Auch zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen, in Pflanzenschutzmitteln oder Feuerlöschmitteln kommen sie zum Einsatz.

Unternehmen in Frankfurt produziert PFAS

Laut Bundesministerium für Umweltschutz ist das Wissen um die Wirkung von PFAS bislang noch begrenzt. Allerdings seien in den vergangenen Jahren bei bestimmten PFAS gesundheitsschädliche Wirkungen nachgewiesen worden, was "in Kombination mit der Langlebigkeit besonders bedenklich ist". PFAS werde vom Menschen über Lebensmittel und Trinkwasser aufgenommen.

Der Recherche zufolge gibt es in Deutschland sechs Fabriken, die PFAS produzieren – eine von ihnen sei die Firma Daikin in Frankfurt, die im Industriepark Höchst sitzt. Auf Anfrage von t-online erklärt ein Sprecher von Infraserv, Standortbetreiber des Industriepark Höchst, dass "bei Untersuchungen des Grundwasserabstroms sowie des Grundwassers an der Abgabestelle an die Schwachlast-Stufe der Abwasserreinigungsanlage des Industrieparks Höchst" bis auf geringe Spuren keine PFAS gefunden worden seien. Und weiter: "Alle gemessenen Gehalte liegen unterhalb der jeweiligen Geringfügigkeitsschwellenwerte und gesundheitlichen Orientierungswerte des Leitfadens zur PFAS-Bewertung des Bundes."

PFAS finde vor Ort Verwendung in Löschschaum, "der im Einsatzfall zurückgehalten und separat entsorgt wird", heißt es seitens des Sprechers. Infraserv Höchst sei nicht bekannt, dass andere Unternehmen im Industriepark Höchst mit PFAS arbeiten. Das Unternehmen Daikin war bislang für die Redaktion nicht erreichbar.

Die Stoffgruppe der PFAS umfasst mehr als 10.000 bekannte Stoffe – einige von ihnen sind in der EU bereits verboten. Allerdings wurden jene Stoffe reguliert, "die in den höchsten Konzentrationen in der Umwelt nachgewiesen wurden und deren Auswirkungen auf die Umwelt oder die menschliche Gesundheit begründet werden konnten", heißt es seitens des Bundesamts. Allerdings habe diese Vorgehensweise in der Vergangenheit dazu geführt, dass die regulierten PFAS teilweise durch andere noch unregulierte PFAS ersetzt wurden.

Verwendete Quellen
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