Polizeibeamtin hortete wohl unbearbeitete Fälle – über Jahre

Eine Beamtin des Frankfurter Polizeipräsidiums soll Fälle teilweise über Jahren liegen gelassen haben. Dabei handelt es sich offenbar um einen Einzelfall.

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen eine Polizeibeamtin aus Frankfurt aufgenommen. Der Vorwurf: Sie soll mehrere Fälle von Diebstahlsdelikten teilweise jahrelang unbearbeitet gelassen haben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft t-online auf Nachfrage. Zuerst berichtete die "Frankfurter Neue Presse" (FNP).

Demnach war bereits im Dezember 2022 eine Kiste im Polizeipräsidium abgegeben worden. Darin: Beweismittel zu teils seit Jahren zurückliegenden Diebstahlfällen. Diese Delikte hätten eigentlich von einer Beamtin des K24, das für Taschen- und Trickdiebstähle zuständig ist, bearbeitet werden müssen.

Laut "FNP" ist die Frau psychisch erkrankt und aktuell krankgeschrieben. Einige der Fälle seien von ihr bearbeitet und auch abgeschlossen worden, allerdings habe sie die Akten nicht ordnungsgemäß an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Teilweise seien die Akten auch unvollständig gewesen. Unklar sei bislang, warum die Beamtin so gehandelt habe.

Nächster "Polizeiskandal" in Frankfurt?

Offenbar handelt es sich hierbei um einen Einzellfall – und keinen "Polizeiskandal", wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen zu t-online sagt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts auf Strafvereitelung.

Laut "FNP" hatte die Beamtin nach einer gescheiterten Ehe die Akten teilweise zu Hause aufbewahrt – ohne offizielle Genehmigung. Dort hätten sich die jetzt aufgetauchten Akten gestapelt. Die Frau sei bereits Ende vergangenes Jahres aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Die Akten seien bei der Polizei anonym abgegeben worden. Die unbearbeiteten Fälle seien inzwischen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet und aufbereitet worden.